Gatterjagd: Pressekonferenz Schneemann zur Jagdgesetznovelle schließt Tierschutz aus - vgt

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Gatterjagd: Pressekonferenz Schneemann zur Jagdgesetznovelle schließt Tierschutz aus

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.11.2020)

Eisenstadt, 16.11.2020

VGT-Obmann angemeldet, vorgeblich wegen Corona vorort ausgesperrt; um kritische Fragen auszuschließen, verschiebt Schneemann den Ort der Pressekonferenz

Heute wollte Landesrat Schneemann in einer Pressekonferenz, deren Existenz nur ihm vertrauten Medien mitgeteilt wurde, die Jagdgesetznovelle, zu der auch die Aufhebung des Gatterjagdverbots gehört, der Öffentlichkeit präsentieren. Doch so öffentlich sollte das dann auch wieder nicht sein. VGT-Obmann Martin Balluch hatte sich ebenfalls angemeldet. Nur 19 Minuten vor Beginn der Pressekonferenz ließ Schneemann ein Email an den VGT-Obmann schicken, in dem steht, dass aufgrund von Coronamaßnahmen Balluch nicht zugelassen werden könne. In dem riesigen Raum mit nur wenigen anwesenden Journalist_innen war allerdings bei weitem genug Platz. Also blieb der VGT-Obmann sitzen. Statt sich den kritischen Fragen von Tierschutzseite zu stellen, verlegte Schneemann daraufhin kurzerhand den Veranstaltungsort.

Nach einer 2jährigen öffentlichen Diskussion 2015-2017, zu der der VGT von der damals zuständigen Landesrätin Dunst explizit eingeladen worden war, wurde am 9. März 2017 das Gatterjagdverbot beschlossen. Bis 2023 müssen die bestehenden Jagdgatter aufgelöst werden. Doch plötzlich verkündet die Landesregierung ohne Anlass und ohne sachliche Begründung eine 180 Grad Kehrtwendung: die Auflösungsverpflichtung bestehender Jagdgatter soll ersatzlos gestrichen werden. Dazu verweigert die gesamte Landesregierung, allen voran Landesrat Schneemann, jede Diskussion, ja sogar Kommunikation. Sämtliche Emails des VGT wurden vom Büro Schneemann ignoriert, die Anrufe abgewiesen, zuletzt ließ er sogar die Telefonnummern des VGT für seinen Anschluss sperren. Diese kindische Strategie setzt er nun auch bei seinen Auftritten fort: er schleicht durch die Hintertür hinein, informiert nur selektiv Journalist_innen, sperrt aktiv den Tierschutz aus und wiederholt monoton sein Sätzchen, dass die Jäger_innen nicht schießwütig seien. Warum sie dann ballern ins Bordell „Jagdgatter“ gehen wollen, bleibt ein Rätsel. Klar ist, wenn Jungjäger Schneemann die Gatterjagd wieder erlaubt, dann schädigt er das Image der Jägerschaft nachhaltig und unterstreicht, dass es nur um die Lust am Abknallen großer Trophäen geht.

VGT-Obmann Martin Balluch zum heutigen Vorfall: Unfassbar, wirklich, wie sich diese Landesregierung in der Gatterjagdfrage gebärdet. Ernstzunehmende Politik sperrt doch nicht Meinungen aus. Wir haben 2016 insgesamt 5 Fachgutachten und mehrere detaillierte Dokumentationen der Situation in den Jagdgattern des Burgenlandes vorgelegt, die zum Gatterjagdverbot 2017 geführt haben. Auch die Landesregierung hat ihr eigenes Gutachten eingeholt und dementsprechend eine Übergangsfrist von 6 Jahren festgelegt. Jetzt sollen das alles leere Kilometer gewesen sein? Was ist heute anders, was die Landesregierung 2017 noch nicht wusste? Was gibt es für einen Grund, die Meinung ins Gegenteil zu verkehren? Es sind genau diese Fragen, die Landesrat Schneemann nicht beantworten kann, weshalb er es vorzieht, den Frager auszusperren. Ein peinliches Possenspiel!


Video: Martin Balluch persifliert LR Schnemann am Redner_innen-Pult

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