Teilen:

Retroprojekt Himberg: 30 Mio Euro für noch mehr Tierversuche

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30.11.2020)

Himberg, 30.11.2020

Der Neubau einer der 400 Tierversuchseinrichtungen in Österreich kostet so viel Steuergeld, wie die Bundesregierung in den nächsten 50 Jahren für die gesamte tierversuchsfreie Forschung in Österreich in die Hand nehmen will.

„Österreich verschläft den weltweit eingeleiteten Paradigmenwechsel in der Medizin“, kritisiert der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN und fordert: „Schaffung eines Kompetenzzentrums für tierversuchsfreie Forschung! Und Anhebung des staatlichen Forschungsbudgets für Alternativforschung auf das Niveau des staatlichen Forschungsbudgets für Tierversuchsforschung!“

30 Millionen Euro, so viel kostet der Neubau der Versuchstier-Zuchtanstalt der Med-Uni Wien in Himberg. 10.000 Mäuse, Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen, Schweine, Schafe, Gänse und andere Tiere fristen in Himberg ihr Dasein. Ihnen werden dort teilweise menschliche Gene eingesetzt und genetische Defekte angezüchtet, um sie künstlich krank zu machen. Wenn ein Tier Himberg verlässt, dann, weil es ein Tierexperimentator oder eine Tierexperimentatorin in einem der 400 Tierversuchslabors in Österreich bestellt hat.
 

Zur Petition


Zum Vergleich: Die Bundesregierung hat im Sommer die Fördersumme für tierversuchsfreie Forschung auf 600.000 Euro jährlich festgelegt. Mit enthalten in dieser Fördersumme sind auch Förderungen für Projekte mit verringerten Tierversuchen oder Versuchstieren sowie verringertem Tierleid (3R). Wenn sich daran nichts ändert, wird Österreich in einem halben Jahrhundert auch so viel Steuergeld für tierleidfreie Forschung und 3R ausgegeben haben, wie in einem Jahr für den Neubau von einer von 400 österreichischen Tierversuchseinrichtungen.

Demokratisch lässt sich diese finanzielle Ungleichstellung ebenso wenig begründen wie wissenschaftlich, pragmatisch oder ethisch. Zwei Drittel aller Menschen in Europa fordern ein sofortiges Ende alle Tierversuche1. Und eine repräsentative IFES Umfrage2 in 2012 ergab: Ganze 89% aller Österreicher:innen sprechen sich für die Errichtung eines Forschungszentrums zur Erforschung und Bewertung von tierleidfreien Alternativmethoden aus. Nur 5% sprachen sich dagegen aus.

Eine Gegenüberstellung des Nutzens von Tierversuchen versus des Nutzens tierversuchsfreier Forschung für die Menschen ist noch eindeutiger. Die Vet Med Uni Wien argumentiert in einer 40-seitigen Broschüre, Tierversuche seien notwendig. Und als Begründung nennt sie drei Beispiele für medizinische Fortschritte durch Tierversuche, und muss bei jedem der drei Beispiele weiter als ein halbes Jahrhundert in die Vergangenheit blicken.

Auf der anderen Seite boomt weltweit die tierversuchsfreie Forschung. Und die NAT(NonAnimalTechnologies)-Datenbank mit über 300 tierversuchsfreien Methoden zeigt: Tierleidfreie Methoden erzielen Erfolge, die mit Tierversuchen niemals möglich wären. Sie liefern Ergebnisse, die für Menschen relevant sind. Noch dazu schneller, billiger und ohne jemandem weh zu tun.

Zahlreiche Wissenschafter:innen, ein Bundesratsbeschluss, sowie 22.000 Unterstützer:innen einer Petition des VGT unter vgt.at/tierversuche fordern deshalb im Namen einer großen Mehrheit von der österreichischen Bundesregierung: „Schaffung eines Kompetenzzentrums für tierversuchsfreie Forschung! Und Anhebung des staatlichen Forschungsbudgets für Alternativforschung auf das Niveau des staatlichen Forschungsbudgets für Tierversuchsforschung!“


(1) www.comresglobal.com

(2) Umfrage-Ergebnisse

15.09.2025, Salzkammergut

Heute beginnt die Singvogelfangsaison im OÖ Salzkammergut

Bis Ende November werden etwa 35.000 Singvögel gequält, um dieser absurden Tradition zu huldigen – neue Auflage der Behörden beim Transport der gefangenen Vögel

05.09.2025, Altlichtenwarth (NÖ)

Grauenhaft: Liechtenstein’sche Jagdgesellschaft setzt massenweise Fasane zum Abschuss aus

Nahe Altlichtenwarth wimmelt es momentan von Fasanen, die alle aus einer Zucht in Massentierhaltung stammen und nur zur Abschussbelustigung dienen werden

03.09.2025, Wien

Tierschützerin verbringt 29 Stunden ohne Essen und Trinken im Tiertransporter

VGT fordert starke neue EU-Tiertransportverordnung mit maximal 8 Stunden Transportzeit

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen

02.09.2025, Wien

Nach 24 Stunden in Innsbruck auf Vollspalten-Version von 2038: um nichts besser als der bisherige

Tierschützerin hat 24 Stunden auf jenem Vollspaltenboden verbracht, den die Regierung und die Schweineindustrie als „Ende des Vollspaltenbodens“ ab 2034/2038 verkaufen will

01.09.2025, Innsbruck

Einladung: Tierschützerin wird in Innsbruck 24 Std auf Vollspaltenboden verbringen

Platzangebot und Bodenbeschaffenheit entsprechen dabei dem, was die Regierung unter dem euphemistischen Begriff „Gruppenhaltung Neu“ als Ende des Vollspaltenbodens verkaufen will.

01.09.2025, Innsbruck

Tierschützerin Nicole startet jetzt 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Innsbruck

Nachdem sie bereits 24 Stunden am klassischen Vollspaltenboden verbracht hat, probiert sie jetzt den von der Regierung „Gruppenhaltung Neu“ genannten Vollspaltenboden aus