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Rezension: „Warum Hühner scharren, nicken & picken: Alles über Verhalten, Gewohnheiten und Marotten“ von Antje Krause und Wilhelm Bauer

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (18.03.2021)

Wien, 18.03.2021

Ein spannendes Handbuch über die Haltung von Hühnern als Haustiere.

Die Autorin und ihr Co-Autor halten selbst Hühner und erzählen in dem Buch über ihre Erfahrungen und Beobachtungen. Untermalt wird das Ganze durch anschauliche Bilder der Fotografin Maren Leuker. Das Buch enthält konkrete Empfehlungen zur privaten Haltung von Legehühnern mit klarem Blick für Tierwohl und freundliches Miteinander. So wird etwa genau erläutert, dass die meisten Haltungsempfehlung für Hühner, die man in klassischen Ratgebern findet, aus der industriellen Massentierhaltung stammen und sich nicht auf Hühner im Garten anwenden lassen. Das Buch empfiehlt, wie man Hühner beschäftigen kann, damit keine Langeweile aufkommt, die Fehlverhalten begünstigen könnte. Obwohl sich das Buch höchstwahrscheinlich vor allem an jene Leser:innen richtet, die privat Hühner halten wollen, um Eier und/oder Fleisch zu erhalten, steht dieser Aspekt keinesfalls im Vordergrund. Während diese Themen zwar Erwähnung finden und an der einen oder anderen Stelle angeschnitten werden, liegt der Fokus des Buchs doch an der artgemäßen Haltung und der Freunde im Umgang mit den Tieren. Auch an Kritik an der industriellen Hühnerhaltung wird nicht gespart. Außerdem bietet das Buch einen spannenden Einblick in die Lebensweise und Eigenarten von Hühnern und wartet auch mit einigen spannenden Fakten auf. Wer hätte zum Beispiel gewusst, dass…

...Hühner Steine schlucken. Sie haben keine Zähne und benötigen die Steine im Magen, um die harten Körner zu zerkleinern. Diese Technik wenden viele Vogelarten an.

...der Schnabel, obwohl er oft mit menschlichen Fingernägeln verglichen wird, mit Nerven durchzogen ist. Durch das früher oft in der Industrie eingesetzte Schnabelkupieren (bei Puten übrigens immer noch absolut Standard) wird den Tieren nicht nur großer Schmerz zugefügt, die Schnäbel sind danach sogar noch schmerzempfindlicher.

...Hühner sogenannte Vibrissen im Gesicht haben, winzige Federn, die in etwa die gleiche Funktion wie Schnurrhaare bei Katzen erfüllen.

...Hühner die Farbe rot lieben? Sie werden von roten Dingen wie magisch angezogen. Das kommt daher, weil ein leuchtend roter Kamm oder rote Kehllappen auf Geschlechtsreife und einen gesunden und paarungsbereiten Partner hindeuten. Dies verstärkt leider auch den Kannibalismus (Blut ist schließlich rot), der häufig in Massentierhaltungen auftritt.

...die Kücken bereits im Ei mit ihrer Mutter kommunizieren? Ungefähr ab dem 18. Tag der Bebrütung beginnen sie zu piepsen, nach ca. 21. Tagen schlüpfen sie aus dem Ei.

Manche Aspekte der Hühnerhaltung sind aus Tierrechtssicht doch etwas kritisch zu sehen, wobei man natürlich beachten muss, dass Tierrechtler:innen nicht die Hauptzielgruppe dieses Buchs darstellen. So werden etwa manche Praktiken etwas unreflektiert empfohlen. Das Ausbrüten von Kücken in einem Brutapparat und die Aufzucht ganz ohne Mutter wird als gute oder sogar mit Vorteilen behaftete Alternative dargestellt. Dabei wird zuvor erwähnt, dass zwischen Mutter und Kind eine starke familiäre Bindung entsteht. Auch die Empfehlung, eine Henne mit starkem Bruttrieb ein paar Tage in einen unbequemen Käfig zu sperren, um ihr diesen Trieb abzugewöhnen, ist aus Tierrechtssicht wohl klar abzulehnen. Dennoch bietet das Buch eine Fülle an guten Empfehlungen und Erklärungen auch für all jene, die gerettete Hühner bis zu ihrem natürlichen Ableben bei sich aufnehmen wollen, um ihnen ein schönes Leben zu bieten.

Antje Krause, Wilhelm Bauer: Warum Hühner scharren, nicken & picken: Alles über Verhalten, Gewohnheiten und Marotten (2021). Eugen Ulmer KG, Stuttgart.

25.09.2025, Wien

Bis heute 2.228 VGT-Aktionen gegen den Schweine-Vollspaltenboden: to be continued

Zwischen 12. August und 21. September haben Tierschützerinnen in Bregenz, Eisenstadt, Graz, Innsbruck und Linz je 24 Stunden auf dem „neuen“ Vollspaltenboden ab 2034/2038 verbracht

25.09.2025, Wien

14. Tierschutzlauf in Wien

Laufen für den Tierschutz: Am 5. Oktober 2025 findet der Tierschutzlauf auf der Prater Hauptallee in Wien statt.

24.09.2025, Wien

VGT vor Parlament: Wann wird der Schweine-Vollspaltenboden endlich verboten?

Lassen wir den Firlefanz-Vollspaltenboden, der ab 2034/2038 neuer Mindeststandard wird, einmal beiseite: wann dürfen Schweine mit einem weich eingestreuten Liegebereich rechnen?

21.09.2025, Linz

Nach 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Linz: „Mir tut wirklich alles weh!“

Auch der neue, von der Regierung ab 2034/2038 vorgeschriebene Mindeststandard in der Schweinehaltung ist ein Vollspaltenboden mit allen Konsequenzen

20.09.2025, Linz

In Linz beginnt’s: Aktivistin beginnt ihre 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden

Sie testet dabei genau jenen neuen Mindeststandard, der ab 2034/2038 für alle Schweinebetriebe als „Gruppenhaltung Neu“ vorgeschrieben wird, aber ein Vollspaltenboden bleibt

19.09.2025, Linz

Linz: ab morgen Samstag 9 Uhr Tierschützerin 24 Stunden auf Vollspaltenboden

Eine VGT-Aktivistin will jetzt herausfinden, ob der von der Regierung ab 2034/2038 als neuer Mindeststandard für Schweine vorgeschriebene Boden wirklich physisch angenehm ist

18.09.2025, Wien

29 Stunden im "Tiertransporter" - Aktivistin berichtet

VGT-Campaignerin Isabell verbrachte 29 Stunden in einem nachgebauten Tiertransporter. Sie zieht das Fazit ihres Selbstexperiments.

16.09.2025, Dahab/Bregenz

Streunerkatzen brauchen unsere Hilfe – nicht nur in Österreich

Die Vorarlberger VGT-Aktivistin Sandy P. Peng hat ein Kastrationsprojekt auf der Sinai-Halbinsel gegründet