Schlachthof drohte mit Klage - vgt

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Schlachthof drohte mit Klage

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.02.2023)

Steiermark, 28.02.2023

Mit Anwaltschreiben sollte Aufdeckung verhindert werden - VGT kritisiert SLAPP-Taktik!

Noch bevor überhaupt Bilder der Missstände in einem steirischen Hühnerschlachthof an die Öffentlichkeit gekommen waren, erhielt der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN ein Anwaltsschreiben im Auftrag des betroffenen Schlachthofs. Man solle die "Berichterstattung unterlassen" und man "behalte sich rechtliche Schritte vor".*

Diese Taktik ist nicht unbekannt

Immer wieder klagen große Unternehmen Tierschutzorganisationen oder andere Kritiker:innen, teilweise sogar Medien, wenn diese es wagen, berechtigte Kritik an ihnen zu üben. Auch die gestrige Aufdeckung eines Hühnerschlachtbetriebs sollte offenbar durch Einschüchterung verhindert werden. Mit der Androhung rechtlicher Folgen, wie etwa einer Klage, wurde versucht, vor der Aufdeckung abzuschrecken.

VGT-Campaignerin Denise Kubala, MSc., schildert: Rechtliche Auseinandersetzungen, in erster Linie auch im Zivilrecht, können selbst ohne objektive Klagsgrundlage und bei voller Unschuld der geklagten Vereine äußerst teuer werden. Alleine schon die Klagsdrohung kann manche von der Veröffentlichung von Tierqual-Fällen abhalten.

In einer medialen Stellungnahme spricht der Betrieb davon, dass das in den Videos zu sehende Verhalten der Mitarbeiter:innen "völlig inakzeptabel" sei (Bericht auf steiermark.orf.at) und es für einzelne Mitarbeiter:innen bereits arbeitsrechtliche Konsequenzen gegeben habe. Trotzdem sollte das Bekanntwerden der Aufnahmen und des Tierleids verhindert werden. Denise Kubala weiter: Wir finden es höchst problematisch, dass sich ein großer Betrieb, in dem rund 70.000 Hühner PRO TAG getötet werden, hier hinter dem "wirtschaftlichen Schaden" für den "Familienbetrieb" zu verstecken versucht!

Die Missstände im betroffenen Schlachthof werden von der Branche einerseits als "nicht repräsentativ"¹ abgetan, so wie es beinahe nach allen Aufdeckungen von systematischer Tierquälerei der Fall ist. Andererseits wird argumentiert, dass der Betrieb zu den "modernsten weltweit" zähle.2 Trotz dieser angeblichen Modernität bleibt das immense Tierleid offensichtlich - etwa im Fall der Kohlendioxid-Betäubung. In der riesigen Anlage kämpfen die Hühner mit dem Ersticken, bei vollem Bewusstsein, wie die Videos zeigen! CO2 führt in Überkonzentration zu heftigen Reaktionen im Körper, die Stress und Leiden verursachen können. Alternative Methoden mit anderen Gasen sind seit Jahrzehnten bekannt und lösen deutlich weniger negative Reaktionen bei den Tieren aus.

Eine Klage wie jene, die hier angedroht wurde, wird als SLAPP (Strategic Lawsuit Against Public Participation) bezeichnet. Das ist eine Klage, die den Zweck hat, kritische Stimmen aus der Zivilgesellschaft einzuschüchtern und mundtot zu machen. Für die klagenden großen Unternehmen oder reichen Einzelpersonen sind die Kosten eines resultierenden gerichtlichen Verfahrens unabhängig vom Ausgang leicht tragbar. Für NGOs oder Privatpersonen können die Kosten und der zeitliche Aufwand den Ruin bedeuten! Und nicht zuletzt die wichtige Öffentlichkeitsarbeit im Interesse der Allgemeinheit verhindern.

Denise Kubala abschließend: Wir werden uns auch in diesem Fall nicht einschüchtern lassen und weiterhin für die Tiere und für Transparenz in der Tiernutzungsbranche kämpfen!

* (paraphrasiert aus dem Schreiben)

Aufdeckung aus dem Schlachthof und Petition: schlachthaus.vgt.at


Quellen:

(1) vgl. Bericht auf steiermark.orf.at

(2) "Markus Lukas, Obmann der Geflügelmäster, hebt den in die Kritik geratenen Schlachthof als einen der weltweit modernsten Betriebe seiner Art hervor. Erst vor einem Jahr sei stark in die Produktion investiert worden." (vgl. Bericht auf Standard.at)

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