VGT-Aktion: Fischleid aus der Dose - vgt

Teilen:

VGT-Aktion: Fischleid aus der Dose

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30.04.2024)

Wien, 30.04.2024

Tierschützer:innen informieren am Stephansplatz vor dem „Welt-Thunfisch-Tag“ über tierquälerische Fangmethoden

Heute Dienstag, 30. April, haben VGT-Aktivist:innen am Stephansplatz in Wien eine besondere Tierschutzaktion organisiert. Mit einer menschgroßen, nachgebauten Thunfischdose, in der als Thunfische verkleidete Aktivist:innen liegen, sowie Transparenten, Flyern und Informationsschildern, informieren die Tierschützer:innen über zwei Themen: 1. Die tierquälerische und ausbeuterische Thunfisch-Fischerei in den Weltmeeren. 2. Die Mitverantwortung an dieser Tierquälerei durch den Konsum von Thunfisch und Thunfischprodukten. Anlass für die Protestkundgebung ist der Welt-Thunfisch-Tag am 2. Mai 2024.1

Thunfischfang ist Tierquälerei

Thunfische werden mit unterschiedlichen Methoden gefangen: Ringwadennetze, Kiemennetze, Langleinen, Schleppangeln sowie Angelruten. Alle Fangmethoden sind tierquälerisch. Den Thunfischen werden dabei Schmerzen, Schäden, Leiden, Stress und Angst zugefügt. Brutal, skrupellos und ohne Empathie werden die Fische gequält und schwer misshandelt. Mag. Erich Schacherl, VGT-Kampagnenteam: Der Thunfischfang ist immer Tierquälerei, egal mit welcher Fischereimethode die Thunfische gefangen werden. Nur wenige Menschen wissen, unter welchen Qualen Thunfische sowie andere Wassertiere und Vögel beim und durch den Thunfischfang leiden.

Österreich isst zu viel Thunfisch

Auch wenn die tierquälerische Thunfischjagd hauptsächlich in weit entfernten Meeresgebieten wie dem Indischen Ozean, dem Pazifik oder dem Atlantik stattfindet, ist es ein in Österreich relevantes Thema. Weil große Mengen Thunfisch in Österreich gegessen werden. Mag. Erich Schacherl: Wir vom VGT waren überrascht, als die von uns bei der Statistik Austria in Auftrag gegebene Auswertung von Thunfischimporten im Jahr 2022 ergeben hat, dass mehr als 11 Millionen kg Thunfisch nach Österreich eingeführt worden sind. Mit einem Wert von mehr als 72 Millionen Euro. Mit dem Verkauf und Verzehr von Thunfisch wird also auch in Österreich ein Millionengeschäft gemacht. Die Menge der gesamten Thunfischimporte im Jahr 2022 machte 11.261.330 kg mit einem Wert von 72.408.570.- Euro aus.2 Das ist etwas mehr als ein Siebtel der Gesamtimportmenge von Fisch, die im Jahr 2022 insgesamt 77.135 Tonnen betrug.3

Thunfisch aus der Dose

In Österreich wird hauptsächlich Thunfisch aus der Dose gegessen. Im Jahr 2022 wurde die Menge von 9.316.922 kg Dosenthunfisch nach Österreich importiert. Mit einem Gesamtwert von 54.462.751.- Euro. Die meisten in Österreich gegessenen Thunfischarten sind der Echte Bonito (Katsuwonus pelamis), der Pelamide oder Atlantische Bonito (Sarda sarda) sowie der Gelbflossenthun (Thunnus albacares).2 Thunfisch ist eines der beliebtesten Fisch-Nahrungsmittel in Österreich. Die fünf wichtigsten Importländer sind Spanien, Niederlande, Deutschland, Italien und Vietnam.

Wer Thunfisch isst, unterstützt den tierquälerischen Thunfischfang

Die VGT-Aktivist:innen rücken auch ein nicht gerne gehörtes Thema in den Fokus: Die Mitverantwortung an Tierquälerei durch den Konsum von mit tierquälerischen Methoden hergestellten Lebensmitteln. Mag. Erich Schacherl: Wir vom VGT sagen es in aller Deutlichkeit: Wer Thunfisch isst, unterstützt den tierquälerischen Thunfischfang und ist für die Qualen und das Leiden der Thunfische und anderer Wassertiere und Vögel, die von der Thunfisch-Fischerei ebenfalls betroffen sind, mitverantwortlich. In beliebten Speisen wie Thunfisch-Pizza, Spaghetti mit Thunfischsauce, Thunfischsalat, Thunfisch-Sandwich oder gegrilltes Thunfisch-Steak stecken immer Fischleid und Fischqualen.

VGT-Fisch-Gütesiegel: Garantiert tierquälerisch gefangen

Daran ändern auch existierende Gütesiegel auf Thunfischprodukten nichts. Um das zu veranschaulichen, wurde für die heutige Tierschutzaktion symbolisch das VGT-Gütesiegel Garantiert tierquälerisch gefangen gestaltet. Es befindet sich auf der menschgroßen, nachgebauten Thunfischdose, die bei der Aktion verwendet wird. Mag. Erich Schacherl: Auf manchen Thunfischprodukten in Österreich können Konsument:innen Gütesiegel finden. Sie versprechen zum Beispiel nachhaltigen Thunfischfang. Oder delfinfreundliche Fangmethoden. Oder Thunfischfang mit Angeln statt mit Netzen. Aber: Kein einziges dieser Gütesiegel behandelt das Thema Tierquälerei beim Thunfischfang. Nachhaltig gefangener Thunfisch, delfinfreundlich gefangener oder mit Angeln gefangener Thunfisch ist trotzdem tierquälerisch gefangener Thunfisch.

Besser kein Thunfisch am Esstisch

Der VGT empfiehlt, auf den Konsum von Thunfisch zu verzichten. Mag. Erich Schacherl: Wem die Qualen und das Leiden der Thunfische und anderer Tiere beim Thunfischfang nicht egal sind, wer den brutalen, tierquälerischen Umgang mit Thunfischen nicht unterstützen will, sollte auf den Konsum von Thunfisch und Lebensmitteln mit Thunfisch verzichten.

Pressefotos (Copyright: VGT.at)

Quellen

  1. World Tuna Day un.org/en/observances/tuna-day
  2. Statistik Austria: Thunfischimporte nach Österreich im Jahr 2022 (vom VGT in Auftrag gegebene Ausarbeitung)
  3. Statistik Austria: Versorgungsbilanzen für tierische Produkte 2022

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen

02.09.2025, Wien

Nach 24 Stunden in Innsbruck auf Vollspalten-Version von 2038: um nichts besser als der bisherige

Tierschützerin hat 24 Stunden auf jenem Vollspaltenboden verbracht, den die Regierung und die Schweineindustrie als „Ende des Vollspaltenbodens“ ab 2034/2038 verkaufen will

01.09.2025, Innsbruck

Einladung: Tierschützerin wird in Innsbruck 24 Std auf Vollspaltenboden verbringen

Platzangebot und Bodenbeschaffenheit entsprechen dabei dem, was die Regierung unter dem euphemistischen Begriff „Gruppenhaltung Neu“ als Ende des Vollspaltenbodens verkaufen will.

01.09.2025, Innsbruck

Tierschützerin Nicole startet jetzt 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Innsbruck

Nachdem sie bereits 24 Stunden am klassischen Vollspaltenboden verbracht hat, probiert sie jetzt den von der Regierung „Gruppenhaltung Neu“ genannten Vollspaltenboden aus

30.08.2025, Graz

Es gibt kein Verbot des Vollspaltenbodens: Tierschützerin beendet 24 Stunden Selbstversuch

Die von der Regierung ab 2038 für alle Schweinebetriebe vorgesehene „Gruppenhaltung Neu“ ist ein Vollspaltenboden ohne erkennbaren Unterschied zum Bisherigen.

29.08.2025, Graz

Tierschützerin beginnt in Graz 24 Stunden auf „Vollspaltenboden Neu“ für Schweine

Ab 2038 soll dieser neue Boden den angeblich so großartigen Standard in Österreich für alle Schweinebetriebe vorgeben – wir dürfen auf den Erfahrungsbericht gespannt sein

29.08.2025, Gerersdorf

Sensordaten von Hubmanns „Schweine am Acker im Zelt“ zeigen: keine Bodenbelastung

Dänische Univ.-Prof.in für Tiervokalisation berichtet, dass Schweine auf Naturboden extrem viel mehr emotional positive Laute von sich geben, als Schweine auf Vollspaltenboden