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Salzburg: Kundgebung für verhungernde Stadttauben

Salzburg, 02.12.2025

Tierschützer:innen machen vor dem Schloss Mirabell auf die dramatische Lage für schutzbedürftige Tiere aufmerksam und nehmen die Stadt in die Pflicht

Über 40 Tierschützer:innen des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN, der ARGE Stadttauben Salzburg und des Vereins RespekTiere versammelten sich heute vor dem Schloss Mirabell, dem Sitz der Stadtregierung, zu einer Kundgebung, um auf die dramatische Situation der Salzburger Stadttauben aufmerksam zu machen, insbesondere hinsichtlich des alarmierend schlechten Ernährungszustandes. 

Eisiger Kälte trotzend, harrten die Tierschützer:innen mit Schildern vor dem Schloss Mirabell aus, die Taubenfotos und Aufschriften wie "Legale Fütterungsplätze jetzt", "Ich habe Hunger" oder "Ich bin verhungert" zeigten. Die Botschaft ist ein klarer Appell an die Salzburger Stadtregierung, nicht mehr wegzuschauen und den Tauben artgerechtes Futter, zuerst in Form einer Notfütterung, und anschließend an legalen und von der Stadt kontrollierten Fütterungsplätzen, zur Verfügung zu stellen.

Der Winter ist eingebrochen. Für die ohnehin schon ausgehungerten Tiere bedeutet dies eine noch größere Belastung, da mehr Energie benötigt wird, um sich warmzuhalten. 

Hans Lutsch, Obmann und Experte der ARGE Stadttauben Salzburg: "Durch Fütterungsverbote erleiden Straßentauben zusätzlichen Stress. Ein chronischer Mangel an hochwertigem Körnerfutter verschlechtert das Allgemeinbefinden und führt zur Aufzehrung von Fettreserven und der Muskulatur. Zusätzlich wird die Körpertemperatur empfindlich herabgesetzt. In den Wintermonaten führen diese Beeinträchtigungen, Hunger und der Verlust von körperlichen Reserven, zu einem schnelleren (stillen) Sterben."

Am 2. Oktober 2025 wurde bei einem Runden Tisch der Stadtpolitik die Umsetzung des sogenannten Augsburger Modells mit Taubenschlägen, artgerechter Fütterung im Taubenschlag und Eieraustausch beschlossen. Doch die ersten Taubenschläge sollen laut Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) erst in einem Jahr eröffnet werden. Bis dahin ist keinerlei Fütterung vorgesehen, wie das Büro vom zuständigen Bürgermeisterstellvertreter Florian Kreibich (ÖVP) auf Anfrage mitteilte, obwohl das Augsburger Modell von der Stadt betreute Fütterungsplätze dezidiert als Teil des erfolgreichen Taubenmanagementkonzepts vorsieht.

Georg Prinz, Obperson-Stellvertreter des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN: "Wir begrüßen es sehr, dass sich die Salzburger Stadtregierung einstimmig für die Umsetzung des Augsburger Modells mit betreuten Taubenschlägen entschieden hat. Nun müssen wir jedoch mahnen, dass dieses auch so umgesetzt wird, wie es in so vielen Städten schon erfolgreich passiert ist: MIT kontrollierten Fütterungsplätzen, an denen die Tauben mit artgerechtem Körnerfutter versorgt werden, bis sie in einen Taubenschlag einziehen können. Das Augsburger Modell ist ein Erfolgskonzept, das jedoch nicht gelingen wird, wenn man nur halbe Sachen macht."

Pressefotos (Copyright: VGT.at)

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