Gattendorf, 03.12.2025
Während diese schreckliche, von Menschen absichtlich eingeführte Seuche für Hasen grassiert, vergnügen sich Jäger:innen dennoch beim Abschuss dieser Tiere
Myxomatose ist eine absolute Katastrophe für Hasen und Kaninchen. Wer einmal gesehen hat, auf welch grausame Art und Weise die Tiere an dieser Krankheit sterben, wird nicht auf die Idee kommen, in einem Areal, in der diese Seuche grassiert, auch noch auf Hasen eine Treibjagd zu veranstalten. Doch bei der Jägerschaft in Gattendorf kann man eine derartige Rücksichtnahme offensichtlich nicht erwarten. Am 14. Juni 1952 wurde diese Krankheit absichtlich von Menschen in Europa eingeführt. Gerade deshalb wären wir Menschen in der besonderen Pflicht, Rücksicht auf Hasen zu nehmen, die von diesem Virus akut bedroht sind. Doch weit gefehlt! Ende letzter Woche mussten einige Tierschützer:innen mitansehen, wie in Gattendorf im Nordburgenland eine Treibjagd auf Hasen veranstaltet wurde. Vorsorglich hat man zwar nichts zum Schutz der Hasen unternommen, aber sehr wohl eine Sperrzone für Tierschutzkameras eingerichtet. Als eine Gruppe von Tierschützer:innen vorbei kam und einen myxomatosekranken Hasen sah und dafür die Sperrzone betrat, wurde ein Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Sage und schreibe 5 Polizeiautos, 2 Polizeibusse, 2 zivile Polizeifahrzeuge, ein Polizeihubschrauber (!) und eine Polizeidrohne wurden aufgeboten, um 9 Tierschützer:innen, die sich ausschließlich auf einer öffentlichen Straßen aufhielten, davon abzuhalten, die grausame Treibjagd zu filmen!
VGT-Obperson DDr. Martin Balluch ist entsetzt: „Wie kann man, bitteschön, eine Treibjagd auf Hasen veranstalten, wenn diese menschengemachte Seuche eh schon die Hasenbestände dezimiert! Ich habe selbst mehrfach Hasen und Kaninchen langsam daran sterben gesehen! Klar ist, dass die Jagd auf Hasen niemals ökologisch gerechtfertigt werden kann, vernichtet die Jägerschaft doch gezielt alle kleinen Beutegreifer, die die Hasenpopulation kontrollieren könnten, um selbst möglichst viele Hasen zu töten. Aber diese nur für infantile Gemüter vergnügliche Freizeitbeschäftigung auch noch auszuüben, wenn die Hasenpopulation durch Myxomatose so unter Druck steht, ist ein Umweltverbrechen! Dass dann die BH Neusiedl Sperrzonen auf öffentlichen Straßen erlässt, um Tierschutzkameras fernzuhalten, und diese dann mit einem derart absurden Polizeiaufgebot durchsetzen lässt, setzt dem Ganzen die Krone auf! Hat die Polizei wirklich nichts Besseres zu tun, als mit einem Hubschrauber über Tierschützer:innen zu wachen, die sich um kranke Hasen sorgen?Diese Treibjagd hätte verboten gehört, nicht das Aufdecken derselben durch den Tierschutz!“
Pressefotos (Copyright: VGT.at)