Teilen:

Betrifft: Entwurf für eine Nö. Pelztierhaltungsverordnung

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (02.05.1997)

02.05.1997

An die
Niederösterr. Landesregierung
z.H. Herrn Landesrat Ewald Wagner

Landhauspl. 1
3109 St. Pölten

Sehr geehrter Herr Landesrat,
wie ich aus informierten Tierschutzkreisen erfahren haben, arbeitet Ihre Landesregierung gerade an einer Revidierung des Entwurfes für die nö. Pelztierhaltungsverordnung. Darin soll es allerdings zu wesentlichen Verschlechterungen für die betroffenen Tiere kommen. So soll das Verbot der Haltung auf Drahtgitterböden fallen und möglicherweise sogar die Vorschrift von Schwimmwasser für Nerze. Letzteres ist jedoch für das Wassertier Nerz sowohl physiologisch als auch ethologisch unerläßlich.

Daher ist es auch in den Tierschutzgesetzen von Kärnten, des Burgenlands, der Schweiz sowie im neuen Entwurf von Deutschland vorgeschrieben. Und die "feste" Fläche darf auf keinen Fall auf die sog. "Nestbox" von 0,07 m2 beschränkt sein, sondern muß den Großteil des Geheges einnehmen. Alles andere wäre ein Anpassen des Gesetzes an den Status Quo und daher eine Farce!

Sollte dieser Entwurf tatsächlich so beschlossen werden, so würde das jeglicher wissenschaftlicher und empirischen Erkenntnis über die artgemäßen Bedürfnisse dieser Wildtiere widersprechen. Zudem wäre dann Niederösterreich wieder einmal das Bundesland mit den schlechtesten Tierschutzbestimmungen. Wollen Sie sich in NÖ, aus Rücksicht auf zwei amtsbekannte Netzfarmbetreiber im Waldviertel, in Zukunft noch mehr den Ruf gefallen lassen, ein Refugium für Tierquäler zu sein? Sollen sich in Zeiten, wo endlich in Österreich immer mehr dieser Tierquälerbetriebe zusperren, sich diese dann beruhigt in NÖ ansiedeln können, weil hier eh alles erlaubt bleibt - bzw. wird? Denn dies wäre sogar ein Rückschritt gegenüber dem bisherigen Recht, wonach die Wildtierhaltung prinzipiell verboten ist (§ 7 NÖ TS-Gesetz 1985). Und daß Nerze, Füchse Chinchillas und Nutrias etc. Wildtiere sind, steht ja hoffentlich außer Zweifel.

Daher wurden besagte Pelztierfarmen ja auch jahrelang ohne Bewilligung, also illegal betrieben. Ein Verfahren gegen Herrn Pfeiffer ist beim Verwaltungsgerichtshof hängig. Es wäre völlig inakzeptabel, diese kriminellen und komerziell betriebenen extremen Tierquälereien nun im Nachhinein durch eine "Tierqual"-Verordnung zu legalisieren.

Wir und auch andere Tierschutz-Organisationen werden sicherlich nicht tatenlos zusehen, wie mehr als ein Jahr nach dem erfolgreichen Tierschutz-Volksbegehren für ein Bundestierschutzgesetz und nach etlichen Diskussionen im Parlament, in einem Bundesland - entgegen aller vollmundiger Versprechungen rund um die § 15a-Vereinbarung - sogar noch Rückschritte im Tierschutz angestrebt werden. Wir werden dazu sicherlich nicht schweigen!

Ich ersuche Sie daher, sehr geehrter Herr Landesrat, dafür Sorge zu tragen, daß die NÖ Pelztierhaltungsverordnung in einer Form beschlossen wird, welche die derzeit leider noch immer vorhandene Massenquälerei um des Profits und der menschlichen Eitelkeit willen in Ihrem Land für immer verunmöglicht!

Mit freundlichen Grüßen
Tzt. Dr. Franz-Joseph Plank,
VGT-Geschäftsführer

09.12.2025, Wien

Das war der 9. Österreichische Tierrechtskongress 2025 des VGT

Über 300 Teilnehmer:innen besuchten die viertägige Veranstaltung und sammelten Motivation und neue Impulse für die Tierrechtsarbeit!

04.12.2025, Wien

Fiakerpferd kommt am Heldenplatz zu Sturz

VGT mahnt: Fluchttiere haben im hektischen Stadtverkehr nichts verloren

04.12.2025, Linz

Landesverwaltungsgericht OÖ hebt 30 Genehmigungen zum Singvogelfang auf

Da alle 370 Genehmigungen für den Singvogelfang praktisch gleichlautend sind, sind damit ausnahmslos alle Genehmigungen (wissentlich!) rechtswidrig erstellt worden

03.12.2025, Gattendorf

Treibjagd auf Hasen trotz Myxomatose: Tierschutzkameras lösen Polizei-Großeinsatz aus

Während diese schreckliche, von Menschen absichtlich eingeführte Seuche für Hasen grassiert, vergnügen sich Jäger:innen dennoch beim Abschuss dieser Tiere

03.12.2025, Wien

VGT vor Ministerrat: nach Aufdeckung Hardegg echtes Vollspaltenbodenverbot nötig

Demo „Wann bekommen Schweine endlich Stroh“ am Ballhausplatz – Antrag der Grünen gegen Förderungen für Firlefanz-Vollspaltenboden schon wieder vertagt

02.12.2025, Bildein

VGT zeigt Beweisfotos: Treibjagden im Mensdorff-Jagdgatter am 8. und 11. November 2025

VGT beantwortet Mensdorff-Behauptung: jeder Mensch kann das Jagdgatter am Zaun entlang gehen und wird feststellen, dass der Zaun rundum geschlossen ist

02.12.2025, Bad Goisern

Tierschutz dokumentiert Ausstellung von 120 wildgefangenen Singvögeln in Bad Goisern

Trotzdem die Vogelfänger ihre Ausstellung geheim halten wollten und in eine Mittelschule verlegt hatten, konnten Tierschützer:innen das traurige Schicksal der Vögel filmen

02.12.2025, Salzburg

Salzburg: Kundgebung für verhungernde Stadttauben

Tierschützer:innen machen vor dem Schloss Mirabell auf die dramatische Lage für schutzbedürftige Tiere aufmerksam und nehmen die Stadt in die Pflicht