Demos bei EU-Agrarminister-Tagung in St. Wolfgang - vgt

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Demos bei EU-Agrarminister-Tagung in St. Wolfgang

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (19.09.1998)

19.09.1998

19. September 1998 - "Heiße Tage" in St. Wolfgang

Von Sonntag bis Dienstag tagten 15 EU Agrarminister plus Agrarkommissar Fischler in St. Wolfgang. Der VGT und andere Tierschützer demonstrierten die ganze Zeit hindurch. So waren wir bei jedem öffentlichen Auftritt der 15 Mafiosi (pardon Minister) mit unseren Transparenten ("Stop EU-Tiertransporte", "Grenzen dicht für Tiertransporte", "Wann bekommen Tiere endlich Rechte?", "Zum Teufel mit der EU - wir Steuerzahler wehren uns", "EU und Molterer finanzieren die Folterer" usw. präsent. Kein Bauernbuffet, kein Spaziergang, kein Fototermin ohne unsere "störende" Anwesenheit. Brutalitäten der Hundertschaften von mit Ohrstöpseln "bewaffneten" Zivilpolizisten aus ganz Österreich blieben dank der ständigen Medienpräsenz - und unserer Frechheit - aus.

Einer der Demohöhepunkte war wahrscheinlich die Aktion, bei der unser wohlbekanntes 350 m2 Transparent ("Stoppen Sie die blutigen EU Lebendtiertransporte, Herr Fischler") vom höchsten Turm des Hotels "Seeschloß am Wolfgangsee" inmitten des Tagungsgeschehens vor den Augen der vorbeidefilierenden Minister herabgelassen wurde: Zwei Aktivisten seilten sich zusammen mit dem Transparent ab - keine leichte Aufgabe, angesichts des riesigen, dauerpräsenten und mit modernsten Kommunikationsmitteln ausgestatteten Polizeiapparats. Erst als das Transparet fast vollständig hing, bemerkte der erste Polizist das Geschehen mit den Worten: "Do hängt jo a Transparent oba ...".

Die Aktion konnte zwar nicht verhindert, leider aber abgekürzt werden: Hotel-Bodyguards schnitten das Transparent bereits nach ca. 20 Minuten ab. Die 5 Aktivisten wurden danach kurz festgenommen, vernommen und - nachdem sie keine Aussage gemacht hatten - wieder entlassen. Laut Hotelbesitzer, der uns übrigens sehr wohlgesonnen war ("wir sind ja schließlich eine Demokratie" - ob er sich da nicht täuscht?) drohen keine Klagen wegen Sachbeschädigung. Die VGT-Demonstranten auf der Straße hatten sogar den Abtransport der Aktivisten in einem Gendarmeriebus zu verhindern versucht, indem sie ihn blockierten und lautstark die Freilassung der Aktivisten forderten.

Wie konnte diese Aktion gelingen? Wir recherchierten schon Wochen zuvor die besten Wege ins Hotel. Das Transparent wurde schon eine Woche vor der Aktion um 2 Uhr nachts auf das Dach transportiert und dort versteckt. Am Dienstag, dem 22.10. um 4 Uhr früh machten sich die Aktivisten dann auf den Weg. Zuerst mußte der wartende Gendarmeriewagen vor der Pension der Tierschützer abgeschüttelt werden. Dann fuhren die Aktivisten zum Wolfgangsee und kaperten ein Boot. Mit diesem legten sie im Bootshaus des Hotels an und schlichen sich durch dieses in den Hotelbereich. Über den Lift kamen sie in den 11ten Stock und von dort mit Hilfe einer hoteleigenen Leiter aufs Dach. Alles wurde noch in der Nacht befestigt und vorbereitet, sodaß bei Tagesanbruch keine Bewegung mehr notwendig war. Die Aktivisten warteten versteckt am Dach. Die Gendarmerie informierte die Tierrechtler später, daß sogar jemand, nachdem die Aktivisten durch eine Tür aufs Vordach geklettert waren, den Griff dieser Tür mit einer Eisensäge abgesägt und das Innenstück mit Superkleber festgeklebt hatte, sodaß die Tür nicht mehr geöffnet werden konnte. Auf den Straßen um das Hotel und überall im Hotel wimmelte es daweil schon die ganze Zeit von zivilen Polizisten und Leibwächtern und Hotelwächtern. Nur die Aktivisten blieben unbehelligt.

Um genau 8.50 Uhr, als die 15 Agrarminister samt Medien auf der Straße vor dem Hotel erschienen, wurde das Transparent heruntergelassen. Nur Minuten darauf versuchte die Gendarmerie schon durch die blockierte Tür Richtung Dach zu gelangen. Wenig später kamen sie dann über einen anderen Teil des Hotels aufs Dach und schnitten das Transparent los. Allerdings war dieses noch zusätzlich seitlich an den Seilen der frei hängenden Aktivisten befestigt. Daraufhin befestigte man ein Messer an einem langen Stab und schnitt damit die Transparentbefestigung durch. Immerhin hatte das Transparent so etwa 20 Minuten gehangen.

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