Wiener EU-Gipfel: Die Chefs streiten ums liebe Geld - die Tiere gekarrt um die halbe Welt - vgt

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Wiener EU-Gipfel: Die Chefs streiten ums liebe Geld - die Tiere gekarrt um die halbe Welt

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (10.12.1998)

10.12.1998

Am kommenden Wochenende "gipfelt" der österr. EU-Zirkus in Wien. Die Hofburg wurde aus Angst vor Terroranschlägen zur Festung ausgebaut. Während die 15 Regierungschefs - vermutlich ergebnislos - um die finanzielle Umverteilung in der EU und die Agenda 2000 streiten werden, wird für die Milliarden von (Nutz-)Tieren wohl alles beim alten bleiben. Im Gegenteil - vor kurzem wurde sogar die "Exporterstattung" für Lebendtiere um ganze 8 % angehoben - entgegen allen vollmundigen Zusagen von Fischler, Molterer & Co., diese zu senken. Allein diese Förderung der Agrar- und Frächterlobby verschlang 1997 laut Landwirtschaftsministerium ca. 22 Mrd. Schilling an Steuermitteln! Einer Fortführung der tierquälerischen, tagelangen Transporte quer durch Europa steht damit weiterhin nichts im Wege.

Damit nicht genug: Kommissar Fischler behauptete immer wieder, daß die sog. Herodesprämie ("Kälberverarbeitungsprämie" von bis zu S 2.000,- pro Kalb, welches bis zu einem Alter von 20 [!] Tagen "entsorgt" werden muß) in der Agenda 2000 nicht mehr vorgesehen sei. Die Wahrheit ist, daß lediglich die Frühvermarktungsprämie, also jene Gelder, die für die Schlachtung von Kälbern bis max. 82 kg bezahlt wurde, mit Ende November ausgelaufen ist; die Herodes-Prämie wird jedoch in keinster Weise - wie ursprünglich angekündigt - abgeschafft, sondern Frankreich, Portugal, England und Irland betreiben - wie bisher - auch weiterhin noch diese barbarische Tötungsmethode, um angeblich den "Rindfleischmarkt zu entlasten". Auch Kälber aus den "guten" Ländern, die diesen Massenmord an Tierbabys selbst nicht direkt finanzieren, also auch aus Österreich, werden weiterhin - herangekarrt auf dunklen Kanälen - in diesen Staaten "verwertet" werden. Durch den Wegfall der Frühvermarktungsprämie ist sogar ein verstärkter Zulauf zur eigentlichen Herodesprämie zu erwarten.

Der "Verein gegen Tierfabriken" (VGT) präsentiert daher am Ende dieser für die Tiere mehr als mißglückten EU-Präsidentschaft noch einmal das sog. "Tierschutz-Memorandum", welches wir mit drei weiteren Tierschutzorganisationen verfaßt haben und welches von weiteren 29 Tier- und Umweltschutzorganisationen unterstützt wurde. Darin wurden folgende fünf Hauptforderungen an die Bundesregierung gerichtet:

  1. Verbot der Haltung von Hühnern in Käfigen
  2. Verpflichtende Kennzeichnung von Eiern nach der Haltungsform
  3. Abschaffung der "Herodesprämie" und der Subventionen von Schlachttierexporten
  4. Verbot der Tierversuche für kosmetische Produkte
  5. Verbindliche Richtlinien für die Zoohaltung von Wildtieren

Vielleicht passiert abseits des Gerangels ums liebe Geld doch noch ein kleines Wunder und Klima, Schüssel & Co. setzen sich auch für die letzten in unserer Gesellschaft - die Milliarden von unschuldigen und v.a. wehrlosen Nutz- und Versuchstieren - ein.

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