Der große EU-Bluff mit der angeblichen Abschaffung der Herodesprämie - vgt

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Der große EU-Bluff mit der angeblichen Abschaffung der Herodesprämie

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (01.02.1999)

01.02.1999

Der Verein gegen Tierfabriken" (VGT) zeigt seit Jahren die Mißstände im Bereich der Lebendtiertransporte auf. Eine Verschärfung der Situation trat 1996 mit dem Bekanntwerden des BSE-Skandals in Großbritannien auf, in dessen Folge der Markt für Rindfleisch zusammengebrochen ist. Als "Lösung" für die ständig wachsenden Fleischberge in den EU-Kühlhäusern werden Lebendtiertransporte in Drittländer mittels Milliardenbeträgen der Steuerzahler subventioniert. Zudem wurden damals die Frühvermarktungs- und die Verarbeitungsprämie für Kälber (die eigentliche "Herodesprämie", bei der bis zu S 2.000,- pro Kalb bezahlt werden) eingeführt.

Ein überwiegender Großteil der Bevölkerung lehnt aber das millionenfache Hinmetzeln neugeborener Kälber zum alleinigen Zweck, sie vom Markt zu nehmen, um sie dann zu Tierkörpermehl oder Dünger zu verarbeiten, entschieden ab. Diese allgemeine Ablehnung ist natürlich auch den zuständigen Europapolitikern bekannt. So war letzten November die Abschaffung der Prämien scheinbar besprochene Sache. Auch das Landwirtschaftsministerium beteuerte in den letzten Monaten immer wieder, daß die Herodesprämie" in der Agenda 2000 nicht mehr vorgesehen sei. Eine diesbezügliche Anfrage des VGT vom 13.11.98 blieb bis dato allerdings unbeantwortet.

Wer nun glaubte, daß zumindest ein wenig tier- und budgetschonende Vernunft in die Köpfe führender Agrarpolitiker eingekehrt war, der irrte leider gewaltig. Denn mit Ende November ist lediglich die "Frühvermarktungsprämie" ausgelaufen, also jene Gelder, die für die Schlachtung von Kälbern bis max. 82 kg bezahlt wurden. Das Fleisch jener Tiere war zumindest für den menschlichen Verzehr bestimmt. Bei der Verarbeitungsprämie" (= eigentliche Herodesprämie"), also der Belohnung für die Ermordung neugeborener Kälber bis max. drei Wochen, änderte sich rein gar nichts. Das bestätigt auch die EU-Verordnung Nr. 2604/98 vom vergangenen Dezember, durch welche ermöglicht wird, daß "unter Berücksichtigung des Marktbedarfs eine genügend große Zahl von Kälbern aus der Produktion genommen wird." Und weiter: Diese Verordnung muß unverzüglich in Kraft treten, um die "Wirksamkeit der Maßnahme zu erhöhen"!

Das Resultat dieser skandalösen neuen Verordnung ist jedenfalls, daß in jenen Ländern, die schon bisher Herodesprämien ausbezahlten, diese weiter gewährt werden. Dies sind Frankreich, Portugal, Irland und v.a. Großbritannien. Auch Kälber aus den Ländern, die diesen Massenmord an Tierbabys nicht direkt finanzieren, können so weiterhin in diesen Staaten "verwertet" werden - wie dies ja schon bisher, auch aus Österreich, der Fall war. Durch Wegfall der Frühvermarktungsprämie ist zusätzlich ein verstärkter (versteckter) Zulauf zur Herodesprämie zu erwarten.

Außerdem wurde ja bereits im Oktober die Exporterstattung für die Ausfuhr in Drittstaaten um 8% erhöht! Sie beträgt dzt. ca. ÖS 6.000,-- für ein 700 kg schweres Rind. Allein diese Förderung der Agrar- und Frächterlobby verschlang 1997 ca. 22 Mrd. Schilling (!) an Steuermitteln. Daß der EuGH nun auch noch mit einem Federstrich das gute österr. Tiertransportgesetz-Straße abschaffen will und unsere Politiker dem bislang tatenlos zusehen, setzt dem ganzen unendlichen Tiertransport-Skandal die Krone auf".

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