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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23.03.1999)

Skandal um österreichische Herodes-Kälber weitet sich aus

Offiziell gibt es sie ja nicht - die sog. Herodeskälber, die ein bis zwei Wochen alt tagelang aus Österreich nach Italien, Spanien und Frankreich gekarrt werden, nur um dort für eine EU-Prämie von S 2.000,-- erschlagen und zu Tiermehl verarbeitet zu werden. Um den Rindfleischmarkt zu entlasten..., wie es im EU-Jargon so schön heißt. Denn die Exportpapiere, unterzeichnet vom Salzburger Veterinärrat weisen ja nur lediglich aus, daß es sich um sog. Nutzkälber handelt, die ganz brav in Italien weitergemästet werden sollen.

Durch unsere Recherchen, auch in Italien, ist uns nun aber klar, daß diese Tiere, die regelmäßig am Montagabend von Salzburg-Bergheim und anderen Verladestellen in dreistöckigen LKWs von Österreich nach Bozen gehen, dort lediglich umsortiert werden und neue Papiere bekommen. Dies wurde bereits vor eineinhalb Jahren durch den ZDF-Fernsehbeitrag Kopfgeld für Kälber klar, bei dem auch österr. Kälber auf dem Umweg über Spanien in französischen Vernichtungslagern landeten. Anders wären auch die mafiösen Methoden, bei denen man uns in Österreich und Italien aus dem Verkehr zu ziehen versucht hat, nicht zu erklären:

Denn der Verdacht der Beteiligung an Geschäften mit Herodeskälbern wird auch durch den Vorfall vom 8. 1999 erhärtet, wo auf der Inntalautobahn in Tirol mit schweren Luxuslimousinen mit italienischen Kennzeichen versucht wurde, kritische VGT-Beobachter dieser Kälbertransporte während voller Fahrt von der Autobahn zu drängen! Und in Bozen wurde den Tierschützern noch die Carabinieri auf den Hals gehetzt, um wie Schwerverbrecher aus dem Auto gezerrt und nach Waffen durchsucht zu werden, nur damit die Tiertransportmafia ihre lästigen Verfolger abschütteln konnte.

Der jüngste Höhepunkt: Am vergangenen Montag, dem 22.3.1999 um 17.00 Uhr, wurde der Geschäftsführer des VGT am Salzburger Nutzviehmarkt in Bergheim während des Filmens der Verladung mutmaßlicher Herodeskälber von Verladearbeitern der Salzburger Viehverwertung brutalst überwältigt, auf das Gelände der zur Raiffeisengruppe gehörigen Viehverladestelle verschleppt, geschlagen, zu Boden gestoßen, der Kamera beraubt und dort längere Zeit gegen seinen Willen festgehalten!

Er befand sich zum Zeitpunkt des Filmens auf öffentlichem, nicht der Viehverwertung gehörenden Gelände! Warum er überwältigt und der Freiheit beraubt wurde, entzieht sich unserer Kenntnis, zumal die mutmaßlichen Täter den schweren Vorfall der von uns zu Hilfe gerufenen Polizei nicht plausibel erklären konnten. Dieser Vorfall beweist wieder einmal, daß an der Sache Herodeskälber etwas faul sein muß, da es ja sonst keinen Grund gäbe, in mehreren Fällen derartig schwere Vergehen gegen die Strafgesetzordnung (Nötigung, Freiheitsberaubung, Sachbeschädigung, Körperverletzung und Diebstahl) zu setzen! Er mußte sich danach sogar im Salzburger Unfallkrankenhaus behandeln lassen. Eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft ist im Laufen.

Man darf jetzt nur hoffen, daß die Justizbehörden einmal so durchgreifen, wie sie es schon lange sollten, statt der Tierhandels- und Tiertransportmafia durch fortgesetzte Untätigkeit in die Hände zu arbeiten!

ein Zeuge der geschilderten Vorkommnisse (Name der Redaktion bekannt)

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