6.12.99: VgT-Demonstration vor Zirkus Knie-Premiere - vgt

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6.12.99: VgT-Demonstration vor Zirkus Knie-Premiere

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.12.1999)

04.12.1999

Ab dem Jahr 2005 sollen Bären und Elefanten in Österreichs Zirkussen verboten sein. Während der Zirkus Althoff-Jacobi auf Wildtiere schon jetzt verzichtet, bleibt der Zirkus Knie beim anachronistischen Zurschau-Stellen von Tieren. Deshalb wird der VGT vor der Premiere des Zirkus Knie gegen die Präsentation von Wildtieren im Zirkus demonstrieren.

Der Wildtierzirkus hat lange Tradition: von den "Freakshows" des Mittelalters, in denen körperlich mißgebildete Menschen vorgeführt wurden, über die "Tier"schauen exotischer Tiere und Menschen im 18. Jhdt und der Vorführung "blutrünstiger Bestien" im 19. Jhdt, bis zur Verniedlichung und Herabwürdigung von Wildtieren zum Clown und Idioten im 20. Jhdt. Sollte das 21. Jhdt. jetzt nicht im Zeichen der Erkenntnis stehen, daß die Tiere nicht für unsere Unterhaltung da sind, sondern Respekt und Achtung verdienen und das Recht haben sollen, in Freiheit zu leben?

"Wildtiere können im Zirkus nicht artegerecht gehalten werden!" lautet das eindeutige Urteil einer Studie im Auftrag der Wiener Umweltanwaltschaft. Dennoch werden im diesjährigen Weihnachtszirkus des Zirkus Knie wieder Tiger, Seelöwen und Bären auftreten müssen. Die Bären stammen dabei aus dem berüchtigten Golden Circus (wir haben in den letzten Jahren auch dort regelmäßig demonstriert), der im November Bankrott angemeldet hat. Statt daß sie an Tierschutzvereine übergeben wurden, die sich bereits seit langem angeboten haben, bleiben sie unter praktisch gleichen Bedingungen im winzigen Zirkus-Käfig - nur unter einem Zirkuszelt mit anderem Namen.

Über Bären urteilt die Studie der Experten: Eine tiergerechte Haltung sämtlicher Bärenarten im Zirkus ist NICHT möglich. Bären haben grundsätzlich ein hohes Bewegungs- und Kletterbedürfnis, das bei der Zirkushaltung nicht befriedigt werden kann. Entsprechend verwirklicht nach Meinung der Wissenschaftler die Bärenhaltung im Zirkus u.U. sogar den Tatbestand der Tierquälerei. Zur Mindestausstattung eines tiergerechten Bärengeheges gehört jedenfalls eine Bademöglichkeit.

Über Tiger heißt es in der Studie: Eine tiergerechte Haltung von Tigern im Zirkus erscheint aufgrund ihrer biologischen Charakteristik und ihres spezifischen Sozialverhaltens SCHWER möglich. Zusätzlich zählen Tiger zu den gefährdeten Arten und sollten daher, wenn schon, dann in zoologischen Programmen zur Arterhaltung und nicht für die Unterhaltung von Menschen benutzt werden.

Über Robben, zu denen die Seelöwen gehören, urteilen die Experten besonders klar: Eine tiergerechte Haltung im Zirkus ist für Robben aufgrund ihrer biologischen Charakteristik, ihres sehr ausgeprägten sozialen Verhaltens und des Umstandes, daß Robben für oftmalige Transporte ungeeignet sind, sowie der extrem hohen Ansprüche an Spezialfutter und Platzbedarf, NICHT möglich!

Die Zeit der Wildtiere im Zirkus ist vorbei. Der Zirkus Althoff-Jacobi trägt diesem Trend schon seit 1996 Rechnung, und wurde dafür 1999 mit dem "Umweltlorbeer" ausgezeichnet. Aus der Begründung: "Direktor Andy Lehner hat mit dem Verzicht auf Haltung und Präsentation von Wildtieren einen mutigen Schritt gesetzt. Er beweist, daß auch unter Berücksichtigung von Tier- und Artenschutz eine attraktive Programmgestaltung möglich ist."

Der VGT wird daher auch heuer wieder bei jeder Vorstellung vor dem Eingang des Zirkus Knie beim Messegelände eine angemeldete Demonstration gegen die tierquälerischen Zucht-, Haltungs- und Dressurbedingungen von Wildtieren veranstalten.

Beginn bei der Premiere, Montag, 6.12., ab 18.30 Uhr.

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