Besitzer österreichs größter Schweinefabrik verweigert Dialog mit Tierschützern - vgt

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Besitzer österreichs größter Schweinefabrik verweigert Dialog mit Tierschützern

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (25.09.2000)

25.09.2000

Als wir anläßlich des "Agrardialogs" mit Politikern am 15.9.2000 im Gutshaus des Besitzers österreichs größter Schweinefabrik eigener Zeitung lasen, daß sein "Zuchtbetrieb jederzeit dazu bereit ist, ehrlich und ohne ideologische Scheuklappen über Gegenwart und Zukunft der Schweinehaltung zu diskutieren" und ob die Tierschützer "endlich den Weg der konstruktiven Diskussion wählen würden", nahmen wir dieses Angebot sofort zum Anlaß, ihm folgenden Brief zu schreiben:

Sehr geehrter Herr DI,
den von Ihnen verfaßten Informationsbroschüren entnehmen wir, daß Sie an konstruktiven Gesprächen mit Tierschützern interessiert sind. Auch wir sind an einem Gespräch mit Ihnen interessiert. Ehrlichkeit und Konstruktivität gehören zu unserem Arbeitsstil, aber auch Konsequenz im Hinblick auf die Interessen fühlender Lebewesen. Voraussetzung für ein Gespräch ist der beiderseitige Wille zu Veränderung, wobei die Machbarkeit von Maßnahmen auch für uns ein wichtiges Kriterium ist. Sie werden aber sicher mit uns übereinstimmen, daß nicht alles was machbar und wirtschaftlich ist, auch moralisch rechtens ist.
Andere Länder innerhalb der EU haben gezeigt, daß auch in der Sauenhaltung ein Fortschritt möglich ist, u.a. auch die größten Schweinefleischexporteure, Dänemark und die Niederlande, wo mit Übergangsfristen die Kastenstandhaltung für nichtferkelführende Sauen verboten wurde. Noch weiter sind die Briten und Schweden, wobei letztere die Kastenstandhaltung vollständig verboten haben (und die Übergangsfristen bereits ausgelaufen sind).
Zur Ehrlichkeit der Diskussion gehört natürlich auch, die Realität der Schweinezucht und -mast nicht durch verharmlosende Bilder zu verschleiern, wie wir es leider in Ihren Publikationen sehen mußten (Schweine in Freilandhaltung). Wir ersuchen Sie daher um Terminvorschläge.

Nun hat der VGT auf diese Anfrage durch den Anwalt des größten österr. Schweinezüchters folgende Antwort erhalten:

Sehr geehrter Herr Mag.!
Auf Ihr E-Mail vom 18.9.2000 darf ich Ihnen mitteilen, daß gegenwärtig kein konkretes Interesse daran besteht, mit dem VGT ein direktes Gespräch zu führen. Aufgrund der Vorfälle in letzter Zeit ist es meinem Mandanten mehr als zweifelhaft, daß derartige Gespräche mit Ihrer Gruppierung entsprechende Aussicht auf Erfolgt haben. Mein Mandant ist nicht erst seit heute an einem konstruktiven Dialog zu Fragen des Tierschutzes interessiert, gibt aber gegenwärtig einem persönlichen Kontakt mit Mitgliedern Ihrer Vereinigung wenig konstruktive Chancen. Das Verhalten des VGT in Zukunft wird zeigen, ob es zweckmäßig und der Sache des Tierschutzes entsprechend ist, daß von Ihnen entrierte Gespräch zu suchen.
Ich ersuche daher um Verständnis dafür, daß es nicht zu den von Ihnen erbetenen Terminvorschlägen kommt und verbleibe ...

So sieht es also tatsächlich aus mit der scheinheiligen Aufforderung nach Gesprächen mit dem Tierschutz. Hier zeigt er nun sein wahres Gesicht: Nach außen den smarten, modernen und gesprächsbereiten Landwirt zu spielen, wenn es dann aber konkret wird, macht er feige Rückzieher (auch einen bereits vereinbarten Termin mit Frau Dr. Petrovic hat er kurzfristig abgesagt). Genauso wie er lieber bezüglich der aufgezeigten Tatsachen in der ORF-Schauplatz-Sendung (30.5.2000) vor Gericht geht, als der Öffentlichkeit zu zeigen, wie es in seinem "Musterbetrieb" wirklich aussieht...

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