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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (18.12.2000)

Laaben, am 18.12.2000

Leise Hoffnung beim Thema Tiertransport

BSE-Krise sollte Anlaß zum Umdenken bei Agrarförderung sein

Vor wenigen Tagen wurde der Bericht der EU-Kommission über die bestehende Tiertransportrichtlinie veröffentlicht. Überraschenderweise wurde darin die Quälerei, die den Schlachttieren während ihres langen Transports, nicht selten über 3000 km, zugefügt werden, verurteilt. Der Bericht basiert teilweise auf Recherchen, welche die "Europäische Koalition für Nutztiere" (ECFA), bei der auch der VGT Mitglied ist, aufgedeckt hat. Darin wird auch zugegeben, daß die bestehende EU-Richtlinie, die eigentlich zum Schutze der Tiere gedacht sein sollte, teilweise schwere Mängel aufweist.

So werden im Report die folgenden Hauptpunkte aufgezählt, wie zum Beispiel:

  • schlechte Behandlung und "offensive Grausamkeit" gegenüber den Tieren
  • Transport verletzter Tiere
  • Überladung der Tiertransporter
  • unzureichende Belüftung in den LKWs
  • schlecht ausgerüstete, schmutzige Fahrzeugen in oft mangelhaftem Zustand

Außerdem wissen wir aber von jahrelangen eigenen Beobachtungen, daß die Tiertransporter, welche die Tiere durch ganz Europa karren, trotz Schönrederei vonseiten der zuständigen Behörden, so gut wie keinen Kontrollen unterworfen sind. Dies gilt auch für die in letzter Zeit wieder zunehmenden Bahntransporte, die regelmäßig - auf ihrem Weg zu den Adriahäfen - durch Salzburg rollen. Die Tiere werden kaum oder mangelhaft gertränkt und gefüttert, haben im LKW bzw. Viehwaggon meist nicht einmal genug Platz, um sich auch nur geringfügig zu bewegen, von Ruhephasen ganz zu schweigen.

Ermöglicht wird diese Tötungsmaschinerie nur mittels unserer Steuergelder, etwa 50 Milliarden Schilling wurden bislang EU-weit jährlich verschleudert, um die Fleischüberschüsse, die die EU produziert, zu "verwerten". Seit der BSE-Krise, wo nun das überschüssige Tiermehl verheizt werden muß, wird sich dieser Betrag noch vervielfachen! Über 300 Millionen Tiere werden pro Jahr über Europas Grenzen transportiert, 90 Stunden nonstop sind dabei keine Seltenheit. Nun ist die EU-Kommission vonseiten der Tierschützer aufgerufen, endlich eine 6-stündige Begrenzung im Tiertransport durchzusetzen, die Schlachtung soll in unmittelbarer Nähe des Herkunftsbetriebes stattfinden und nur mehr das Fleisch soll über die Grenzen transportiert werden! Der VGT dazu: "Wer in Zeiten von BSE, Dioxinen und Antibiotika im Fleisch solches noch essen will, sollte nicht noch durch staatliche Subventionen aus Steuergeldern indirekt dafür belohnt werden, sondern wesentlich mehr (nämlich den realen Preis, bezogen auf den ca. zehnfach höheren Energieaufwand als bei pflanzlichen Produkten) dafür bezahlen. Statt eine Firma, welche v.a. die konventionelle Agrarindustrie mit teils unlauteren Mitteln bewirbt, mit zusätzlichen 90 Millionen öS zu pushen, sollten lieber die Organisationen des biologischen Landbaus stärker gefördert werden, statt diese - wie kürzlich geschehen - von 14 auf lächerlich 11 Millionen öS zu kürzen!"

Immerhin, daß sich nun auch die EU-Kommission den Mängeln in der geltenden Tiertransportrichtlinie bewußt wird, kann dennoch als kleiner Hoffnungsschimmer angesehen werden. Wie auch immer, die Vorschläge der Kommission für eine Lösung der Probleme gehen nicht weit genug. Ein großer Teil dieser sinnlosen Leiden könnte beendet werden, wenn die Tiere in unmittelbarer Nähe jener Betriebe geschlachtet würden, wo sie gezüchtet und gemästet worden sind.

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