Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23.12.2000)
Laaben, am 23.12.2000AMA von Konsumentenschützern zugemauert
Staatlich subventionierte Verdrängungspropaganda zeigte Folgen
Wie aus anonym dem "Verein gegen Tierfabriken" (VGT) zugegangenen Fotos ersichtlich, wurde vergangene Nacht der Eingang der "Agrarmarkt Austria" (AMA) in 1200 Wien, Dresdnerstr. 70, zugemauert. Daneben wurde ein Plakat angebracht mit der Aufschrift: "NUR REIN PFLANZLICHE ERNÄHRUNG SCHÜTZT VOR BSE" www.vegan.at. Auf der Mauer soll zudem noch der Spruch "Die AMA lügt" aufgesprayt worden sein.
Jahrelang wurde aber auch die Übertragbarkeit des Rinderwahnsinns auf den Menschen heruntergespielt und vertuscht. Daß BSE auch auf Schweine und auf mindestens 20 andere Tierarten übertragbar ist, wurde längst experimentell bestätigt. Dennoch wird auf diese Gefahr von keiner offiziellen Seite (Behörde, Produzenten) eingegangen. Seit die gänzliche Verheimlichung nicht mehr möglich ist, versucht man jetzt mit hunderten Millionen Werbeaufwand noch zu retten, was zu retten ist. Man will über die Tatsache hinwegtäuschen, daß Österreich von Ländern umzingelt ist, in denen seit Einführung der Schnelltests reihenweise positive BSE-Fälle entdeckt werden (Schweiz, Frankreich, Spanien, Belgien und jetzt auch das Hauptimportland Deutschland...). Das heute in Kraft tretende Importverbot von deutschem Rindfleisch und Lebendrindern ist - bei einer Inkubationszeit von 10-40 Jahren - da wohl eher als sehr späte, vorweihnachtliche Augenauswischerei zu sehen, denn als wirkliche Sorge um die Gesundheit der Menschen. Wie ist es aber möglich, daß trotz der amtlichen Feststellung aus England, daß der Konsum von Rindfleisch die Gefahr einer absolut tödlichen Krankheit birgt und des massiven Auftretens von Rinder- UND Menschenwahn (BSE bzw. Creutzfeld-Jakob-Krankheit) rund um Österreich, ein Großteil der Fleischkonsumenten keine Konsequenzen daraus zieht? Die jahrelangen massiven Beschwichtigungskampagnen von Politikern und Behörden, die Lügen der Fleischindustrie (Stichwort: Eiweißmythos) machen es möglich, die Konsumenten weiterhin in einer letztlich fatalen Scheinsicherheit zu wiegen. Und die Menschen klammern sich nur allzu gerne an ihre liebegewonnen Gewohnheiten. Aus diesem Hintergrund ist wohl auch die letzte Nacht verübte symbolische "Einmauerung" der AMA zu verstehen.