Neuer Skandal um Hühner-Legebatterie - vgt

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Neuer Skandal um Hühner-Legebatterie

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (03.05.2001)

Laaben, 03.05.2001

Für 40.000 genehmigt - 75.000 Hennen eingestallt

Vor Ostern hat der Verein gegen Tierfabriken (VGT) aufgedeckt: In der Nähe von Seitenstetten in NÖ wurde eine neue Monster-Hühnerbatterie aufgestellt! Pächter ist der berüchtigte "Hühnerbaron", Bürgermeister von Biberbach bei Amstetten und Freund einflußreicher ÖVP-Politiker. Bereits 1993 wurde dieser Herr nach einer Anzeige des VGT und wochenlangen Recherchen der NÖ Kriminalabteilung wegen Tierquälerei verurteilt. Der eigentliche Skandal ist aber, daß die Halle offiziell für "nur" 40.000 Hühner angemeldet und genehmigt wurde, um eine UVP zu vermeiden, in Wirklichkeit aber nun an die 75.000 Hennen eingestallt worden sind. Dies haben Recherchen des VGT ergeben. Noch im April beteuerte der Betreiber gegenüber der NÖN, "die zugelassene Zahl nicht zu überschreiten". Wir haben diesbezüglich bereits Anzeige bei der NÖ Umweltanwaltschaft sowie bei der NÖ Landesregierung erstattet; was diese allerdings bei einem Mann mit besten Beziehungen zu höchsten Politikerkreisen bewirken wird, bleibt abzuwarten...

In der über 100 m langen Halle mit 21 Kaminen sind 14 Käfig-Reihen mit bis zu 6 (!) Etagen à 150 Käfigen installiert. In jedem Käfig sind je 7 Hühner hineingepfercht, das heißt pro Huhn stehen gerade 500 cm² zur Verfügung, ca. ¾ einer A4-Seite! Die sechsstöckigen Batterien sind so hoch, daß ein Einblick in die obersten Reihen ohne Leiter unmöglich ist. Oft werden tote Tiere - in diesen Massentierhaltungen an der Tagesordnung - erst nach Tagen als flachgedrückte, halbverweste Kadaver entdeckt, mit denen sich die lebenden den Platz teilen müssen. Darüber rollen dann die angeblich so gesunden Käfigeier. Denn die Hühner picken sich des öfteren - aus Platzmangel oder Frustration - halb oder ganz tot, da die Rangniederen beim Eierlegen keine Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen. Oft werden wegen des Kalkmangels und der Überbelastung auf schrägem Gitterboden Beine oder Gelenke verkrümmt oder gebrochen. Am Ende der Legeperiode nach 12 Monaten haben sie nahezu keine Federn mehr. Eier legen sie nur deshalb so viele, weil sie durch die Qualzucht auf höchste Leistung dazu gezwungen sind.

Erst ab dem Jahre 2012 sieht die EU-Richtlinie, die allerdings großteils noch in österreichisches Recht umgesetzt werden muß, ganze 600 cm2 in sogenannten "möblierten" Käfigen vor; ein beschönigender Ausdruck für im Prinzip dieselbe Quälerei in engsten Käfigen. Dabei hat das Bundesland Tirol hat die Käfigbatterien für Hühner seit heuer und Salzburg ab dem 1.1.2002 gänzlich verboten; sogar Deutschland überlegt ein generelles Verbot und in der Schweiz sind sie überhaupt schon seit 20 Jahren verboten. Aber in den agrarintensiven östlichen Bundesländern denken die Politiker gar nicht daran, diese anachronistische Tierquälerei endlich abzuschaffen.

In Zeiten, wo sich die Nachrichten wegen Tierseuchen und Millionen von getöteten Tieren (zur "Marktbereinigung") täglich überschlagen und sogar schon hartgesottene Agrarlobbyisten von "artgerechter Tierhaltung" reden, werden stillschweigend neue, tierquälerische Massentierhaltungen genehmigt und gebaut, in denen Krankheit, Leid und Tod an der Tagesordnung sind. Wie berichtet plant der Legehennenhalter, der ja bereits an die 500.000 Hühner "betreut", aber noch eine weitere Hühnerfabrik in St. Peter in der Au, unweit von Seitenstetten. Er soll hierbei das Kaufrecht auf leer stehende (in Konkurs gegangenen) Hallen haben. Durch eine Bürgerinitiative von Anrainern und eine Demo des VGT konnte die Bauverhandlung vergangenen November in letzter Minute verhindert werden. Bei der jetzt in Betrieb gegangenen Anlage, wo wegen der exponierten Lage leider kein Anrainerprotest zustande gekommen ist, kann nur noch ein entsprechendes Einschreiten der Behörden die nächsten Hühnergenerationen von ihrer Qual retten.

Weitere Bilder von der Hühner-Fabrik.

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