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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (08.08.2001)

Laaben, am 08.08.2001

Tierschützer stoppen auf A 10 Lämmertransport von Polen nach Italien

Gestern nacht entdeckten Salzburger Tierschützer, die mit dem Verein gegen Tierfabriken (VGT) zusammenarbeiten, kurz vor Salzburg einen holländischen Tiertransport-LKW. Wie sich später herausstellte wurde dieser bereits am Montag den 06.08.01 in Polen (mit Zielort Calvi, südl. von Rom) mit Lämmern beladen und kam am Dienstag den 07.08.01 um ca. 19.40 Uhr zur Autobahnabfahrt Piding (letzte Ausfahrt vor dem Grenzübergang Walserberg). Der Transporter versuchte zunächst, die Autobahn in Piding zu verlassen und über den Grenzübergang Freilassing nach Österreich zu kommen, drehte aber dann wieder um. Der Grund ist höchstwahrscheinlich, weil er Angst vor einer Kontrolle durch einen der beiden Tiertransport-Inspektoren hatte, da er dort schon vor einigen Tagen auffiel und einige Organmandate zahlen mußte.

Fehlender Befähigungsnachweis zum Befördern lebender Tiere, keinerlei Kennzeichnung auf dem Fahrzeug bzgl. Lebendtiertransport u. a.: Eine Tierschützerin, welche die ganze Zeit ab Piding hinter dem gegenständlichen Fahrzeug herfuhr, erreichte nach längerem Insistieren endlich, daß eine Streife der Autobahngendarmerie Anif den Transporter in Golling von der Autobahn auf den LKW-Parkplatz holte. Dies gelang aber erst, nachdem sie bereits mit dem Kärntner Tiertransport-Inspektor Kontakt aufgenommen und dieser ihr versprochen hatte, den Zoll und die Exekutive (auch in Kärnten) zu verständigen. Anwesenden Tierschützern wurde allerdings - wie üblich - eine eingehende Kontrolle des Transportes nach allen erforderlichen gesetzlichen Bestimmungen (KfG, StVO, Tiertransport-Gesetz usw.) von den Beamten verwehrt. Einer der Tierschützer wurde sogar wegen "Störung der Amtshandlung" des Platzes verwiesen. Ein Beamter erklärte sofort, daß die Tiere und deren Unterbringung im Fahrzeug in Ordnung seien und dies, ohne überhaupt genau in die Ladebehältnisse gesehen zu haben. Die "Kontrolle" wurde wie gehabt durchgeführt: Lediglich eine Tachoscheibe wurde eingesehen, obwohl zwei Fahrer (ein Mann u. eine Frau) das Fahrzeug abwechselnd lenkten und lt. KfG die Tachoscheiben der laufenden und die der vergangenen Woche kontrolliert werden müßten.

Eine Tierschützerin forderte nun die Beamten auf, einen Tiertransport-Inspektor zur Kontrolle beizuziehen, was offenbar für die Beamten nicht selbstverständlich und auch nicht so leicht war. Keiner der beiden Salzburger Tiertransport-Inspektoren war erreichbar, weshalb es die Tierschützerin mit ihrem Handy nochmals versuchte und tatsächlich jemanden erreichte. Nachdem der Tiertransport-Inspektor endlich um 21.30 Uhr kam, war die Tierschützerin bereits gegangen, nachdem die beiden Beamten erklärt hätten, "daß wir keine ernstzunehmenden Tierschützer wären, da wir uns nicht die Mühe machten, auf den Tiertransporter zu steigen und selbst den Zustand der Tiere zu überprüfen..." (was vom Tiertransportfahrer wahrscheinlich angezeigt worden wäre und zum anderen ja gerade Aufgabe der Exekutive wäre...). Der Tiertransport-Inspektor erklärte nach seiner Kontrolle, daß die Tiere und auch die Einstreu in Ordnung gewesen seien. Wir wiesen ihn darauf hin, daß die Kontrolle der Beamten in Bezug auf KfG und StVO mangelhaft durchgeführt wurde und das Fehlen der Kennzeichnung auf Lebendtiertransporte überhaupt nicht bemerkt wurde. Der Inspektor fragte die Beamten daraufhin, ob dies in ihrem Organmandats-Katalog angeführt sei, was diese nicht wußten und erst nachsehen mußten! Um 22.15 Uhr war die Kontrolle beendet, der Tiertransport fuhr ab. Wenig später kam eine Tierschützerin aus Bayern und nahm die weitere Beobachtung des Transporters auf und wollte ihm bis zu seinem Ziel in Calvi (südl. von Rom) folgen. Dort werden sie vermutlich auf eines der Horrorschiffe in den Nahen Osten verladen, wo die Überlebenden geschlachtet werden...

Fazit: Die Behörden unternehmen von sich aus wenig bis gar nichts gegen Tiertransporte jeglicher Art, Tierschützer werden von Gendarmerie - Beamten trotz Zusagen der Vorgesetzten weiterhin drangsaliert und nicht ernst genommen, statt ordnungsgemäße genaue Kontrollen durchzuführen. Ohne Groß-Demos oder Tiertransportblockaden scheint sich in Österreich trotz geltender Gesetze der typische Beamtenschlendrian einzupendeln, zugunsten der Tierausbeuter-Lobby und zum Leidwesen von Millionen von sinnlos über tausende Kilometer herumgekarrten Tieren.

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