Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11.10.2001)
Laaben, am 11.10.2001VGT-Aktion gegen Kükenvernichtung
Morgiger Welteitag: Warum werden noch immer Millionen
Hühner gequält?
Auch für Alternativ-Eier müssen sämtliche männliche
Küken sterben!
Zum Welteitag am 12. Oktober fordert der Verein gegen Tierfabriken (VGT) ein endgültiges Verbot der berüchtigten Hühnerbatterien, die noch immer in den vier agrarintensivsten Bundesländern NÖ, OÖ, Stmk. und Bgld. erlaubt sind und offenbar auch bleiben sollen. Denn bis zum 31. Dezember 2001 müßte die neue EU-Legehennen-Richtlinie in die österreichischen Landes-"Tierschutz"-Gesetze eingearbeitet werden. Aber die genannten vier Bundesländer planen, auch in Zukunft Käfige zuzulassen, die das Leiden von mindestens vier Millionen Legehennen auf unbestimmte Zeit prolongieren werden!
Denn auch die sog. "ausgestalteten Käfige", die in der EU (und in den genannten Bundesländern) ab dem Jahr 2012 vorgeschrieben sein sollen, beenden in keinster Weise das Leiden der Tiere und die tierquälerische Haltung. Verhaltensforscher und auch das Institut für Tierhaltung und Tierschutz sprechen sich eindeutig gegen diese völlig unzureichenden neuen EU-Gefängnisse aus, da hier eine artgemäße Hühnerhaltung unmöglich ist. In der Schweiz hat man bereits bereits 1986 festgestellt, daß keines der "ausgestalteten" Käfigsysteme die Tierschutzverordnung erfüllen könne, und die Käfige sind dort daher seit nunmehr 10 Jahren ausnahmslos verboten. Denn bei einem zusätzlichen Platzangebot von ganzen 50 cm2 "nutzbarer Fläche" pro Huhn (die Fläche eines quadratischen Post-it-Zettels) ab 2012 können auch 15 cm Sitzstange und ein Pseudo-"Nest" am Papier nicht über diese Alibi-"Tierschutz"-Vorschrift hinwegtäuschen.
Wir fordern aber auch ein Verbot des Tötens von Millionen von männlichen Eintagsküken, die für die hochspezialisierte Eierindustrie wertlos sind und unmittelbar nach dem Schlüpfen "gemust" oder vergast werden: Nachdem die frisch geschlüpften Tiere aus den riesigen "Inkubatoren", den Brutmaschinen, herausgenommen wurden, beginnt die lebensverachtende Selektion. Arbeiter oder hochbezahlte Spezialisten aus Korea entscheiden in Sekundenschnelle über Leben oder Tod: Das rechte Fließband führt die weiblichen Küken zum Impfen und Verpacken zum Transport in die Aufzucht- und Legebetriebe, wo sie in der Folge ihr Leben als "Eiermaschinen" fristen müssen; das linke führt die für die Eierindustrie "wertlosen" Küken geradewegs in den Tod: entweder in einen Trichter, in dem sie ein schnell drehendes Messer "schreddert", als Basis für die Futtermittel- oder Düngeindustrie, oder in einen Container (eine Art Mülltonne), wo CO2-Gas eingeleitet wird - ein qualvolles Ersticken. Oft sind diese Brütereibetriebe auch zu geizig, um das Gas einzuleiten, und lassen die aufeinander fallenden Küken einfach durch das Gewicht der anderen Tiere langsam ersticken. Das entsetzliche Piepsen von Tausenden von frisch geschlüpften Küken, die nach ihrer Mutter schreien, ist noch stundenlang zu hören...
Jeden Tag werden so in Europa Millionen von Küken sinnlos getötet, in Österreich sind es jährlich ca. 6 Millionen, auch die, welche für die Boden- oder Freilandhaltung bestimmt sind. Um auf diese sinnlose Tierquälerei zum Zweck des Profits und der massenweisen Billigeiproduktion aufmerksam zu machen, werden wir morgen, ab 10.30 Uhr vor der Uni Wien (K. Luegerring/Ecke Universitätsstr.) eine Informationskundgebung abhalten. Wir werden dabei Videos zeigen über die Qualen der Hühnerzucht, inklusive des Tötens und Vernichtens von Millionen von Eintagsküken. Wir werden auch Infomaterial verteilen, worin man sieht, wie ganz ohne Tierleid und mit köstlichen Rezepten gänzlich auf Eier in der Küche verzichtet werden kann.