Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21.04.2004)
Wien, am 21.04.2004Minister Pröll im Gespräch mit VGT-AktivistInnen
Kundgebung gegen das geplante Bundestierschutzgesetz vor dem Landwirtschaftministerium
Nun schon das dritte Mal demonstrierten VGT AktivistInnen direkt vor dem Landwirtschaftsministerium, um den verantwortlichen PolitikerInnen erneut zu verdeutlichen, dass das von ihnen vorgeschlagene Bundestierschutzgesetz im Sinne des Tierschutzes einer absoluten Katastrophe gleicht. Die zusätzliche Botschaft, dass laut der IFES Umfrage ein Großteil der österreichischen Bevölkerung das von der ÖVP vorgeschlagene Bundestierschutzgesetz ablehnt, veranlasste Landwirtschaftsminister Pröll sich der Diskussion mit den TierrechtsaktivistInnen zu stellen.
Am 21. April von 7:00 bis 12:00 fand am Stubenring 1 und an der Kreuzung Stubenring Ecke Rotenbursenstrasse eine Kundgebung des Verein gegen Tierfabriken gegen das von der ÖVP geplante Bundestierschutzgesetz statt. PassantInnen und AutofahrerInnen wurden mittels Flugblätter über den Inhalt des Gesetzes informiert, und sowohl vor dem Ministerium als auch an der Ringkreuzung wurden 2 große Transparente mit der Aufschrift „Stopp der ÖVP Tierqualpolitik“ präsentiert.
Um ca. 11:00 kam es zu einem Gespräch zwischen den TierschützerInnen und dem derzeitigen Landwirtschaftsminister Josef Pröll. Folgende Aspekte des Gesprächs waren erwähnenswert.
- Pröll sieht die Interessen eines Tierrechtsvereines, der Tiernutzung generell ablehnt, mit denen der Agrarindustrie schlichtweg für unvereinbar, und deswegen eine Diskussion zwischen diesen beiden Extremen ohnehin als nicht sinnvoll.
- Als das Gespräch auf tierquälerische Extremfälle kam, beschrieb sich der Landwirtschaftsminister selbst als nicht verantwortlich, weil nicht zuständig. Dass solche Fälle auch in Österreich Normalität sind und nicht die Ausnahme ist ihm nicht bekannt: "Massentierhaltung gibt es nur im Ausland"
- Weiters sprach er davon, dass die notwendige Umgestaltung der Legebatterien ohnehin dazu führen werde, dass die meisten LegebatteriebesitzerInnen auf Bodenhaltung umsteigen werden, was sicherlich keiner realistischen Einschätzung entspricht.
Insgesamt handelte es sich trotz aller Gegensätze um ein recht freundliches Gespräch, außerdem wiederum um einen Beweis dafür, dass unsere Anstrengungen durchaus bemerkt werden. Die ständige Präsenz auf der Strasse und auch in den Medien bewirkt, dass die Tierschutzbewegung zunehmend an Bedeutung in der Politik gewinnt. Solange es noch möglich ist, wird der VGT alles daran setzen soviel wie nur möglich aus dem Bundestierschutzgesetz im Sinne der Tiere herauszuholen.