Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (12.08.2004)
Wien, am 12.08.2004Streunerhundetötungen im Vorfeld der olympischen Spiele
Österreichische Tierschutzvereine protestieren vor griechischer Botschaft
Laut der Information griechischer TierschützerInnen finden in Athen seit Jänner 2003 regelmäßig sogenannte Stadtsäuberungsaktionen statt. Um Touristen und Touristinnen ein möglichst einwandfreies Stadtbild präsentieren zu können, versucht man die Streunerhundeproblematik auf äußerst fragwürdige Weise zu lösen. Ganz entgegen den Beteuerungen sowohl des olympische Organisationskomitees als auch der Bürgermeisterin wird in erster Linie mittels Giftköder gearbeitet. Ein starkes Indiz dafür, und auch ein deutlicher Hinweis auf die Involvierung der Stadt, sind die Müllentsorgungstrupps, die am frühen Morgen nach dem Auslegen der Köder die Kadaver verschwinden lassen.
Am 12. August 2004 protestierten die österreichischen Tierschutzvereine Canis, der Wiener Tierschutzverein (WTV), der Verein gegen Tierfabriken (VGT) und auch der Internationale Bund der TierversuchsgegnerInnen (IBT) gegen diese tierquälerischen Maßnahmen vor der griechischen Botschaft in der Argentinierstrasse. Mit einem Transparent mit der Aufschrift "Hundemord ist keine olympische Disziplin" und themenbezogenen Flugblättern versammelte sich eine Gruppe von TierschutzaktivistInnen auf der gegenüberliegenden Seite des Botschaftsgebäudes.
Um 11:00 hatten jeweils einE VertreterIn der Vereine Canis, VGT und WTV einen Termin mit der Pressesprecherin der Botschaft. Diese zeigte sich den Anliegen der TierschützerInnen überaus aufgeschlossen, und das Gespräch verlief im Ganzen durchaus positiv und konstruktiv. Das Problem wurde von griechischer Seite weder verleugnet noch beschönigt, und es kam zu dem allgemeinen Beschluss dass eine langfristige Kampagne vonnöten sei um das Problem der Streunerhunde auf sinnvolle Weise in den Griff zu bekommen. Denn auch wenn das Problem vor den olympischen Spielen besonders akut und die Maßnahmen dementsprechend rigoros sind, besteht die Problematik weit darüber hinaus. Die Botschaftsangestellte sprach von der Zusammenarbeit des griechischen Landwirtschaftsministeriums mit österreichischen Tierschutzvereinen bei der Planung der Kampagne. Die wichtigsten Punkte wären Bewusstseinsbildung unter der Bevölkerung, Parasitenbekämpfung und flächendeckende Kastration der Tiere. Was das Auslegen der Giftköder und eventuelle andere Tötungsmethoden betrifft, so die Pressesprecherin, wäre das in keinem Fall in ihrem Sinne.
In 2 Wochen wird es den nächsten Gesprächstermin geben, weiters werden MitarbeiterInnen der griechischen Botschaft dem Wiener Tierschutzhauseinen einen Besuch abstatten, um die Bedingungen und Arbeitsmethoden dort kennen zu lernen.
Es besteht also berechtigte Hoffnung auf eine tatsächliche Verbesserung der Situation.