Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (10.12.2005)
Wien, am 10.12.2005Penny Markt bald käfigeifrei!
Geschäftsführer von Penny Markt bestätigt die Auslistung von Käfigeiern.
Gestärkt durch das Bundestierschutzgesetz, dass das Ende der Käfighaltung vorsieht, begann der VGT am Beginn dieses Jahres intensiv damit, Supermärkte zu kontaktieren und aufzufordern, aus dem Verkauf der tierquälerischen Billigeier auszusteigen. So forderten wir auch von "Penny Markt" eine offizielle Stellungnahme. Es bedurfte vieler Schreiben, bis der VGT folgende, eindeutige Antwort bekam.
Am 4.7.2005 schrieb eine Mitarbeiterin folgendes: „ […] Solange das Kaufverhalten weiterhin klar zu den Billigeiern tendiert, können wir darauf nicht verzichten, weil dies ein beträchtlicher Wettbewerbsnachteil für uns wäre, zumal unsere Mitbewerber Lidl und Hofer weiterhin die Billigeier anbieten. […] “
Es folgten Anrufe und mails unsererseits, die ebenfalls kein zufriedenstellendes Ergebnis brachten. Nicht einmal eine Werbeverzichts-Erklärung für Käfigeier wollte Mondo zustimmen.
Anfang Dezember kam dann plötzlich die große Negativ-Überraschung: Penny Markt startete eine Werbe-Aktion, im Zuge derer Legebatterie-Eier zu Niedrigstpreisen angeboten wurden. Der VGT protestierte heftig und hatte Erfolg. Eine weitere Bewerbung in Österreichs größter Tageszeitung wenige Tage später wurde zurückgezogen, die Bewerbung von Eiern aus Käfighaltung ab sofort ausgeschlossen.
Jedoch wollte sich Penny nicht auf einen fixen Ausstiegstermin festlegen.
Die Geschäftsleitung ließ ausrichten: „ […] Penny wird die Marktentwicklung der Eier im nächsten Jahr genau beobachten, um einen eventuellen freiwilligen Ausstieg vor der gesetzlichen Frist entscheiden zu können. […] „
Marktentwicklung beobachten?
Nachdem praktisch alle österreichischen Supermärkte und Diskonter die Bestätigung gegeben hatten, ab Ende 2006 keine Käfigeier mehr zu verkaufen, wollte Penny „die Marktentwicklung“ beobachten. Das hätte einen Wettbewerbsnachteil für die anderen Märkte bedeutet, und eine Gefährdung des gemeinsamen Vorgehens, die Käfigeier mit einem Schritt aus den Regalen zu nehmen.
Proteste
Am 1. und 2. Dezember wurden Penny-Aktionstage abgehalten. In ganz Österreich wurden vor und in Penny Filialen potentielle Käfigei-KonsumentInnen mithilfe schockierender Bilder angesprochen und über das Leid der Käfighühner informiert. Außerdem startete der VGT eine e-mail-Protestaktion auf der Website, an der sich mehr als 1000 Menschen beteiligten!
Proteste erfolgreich
Plötzlich wurde in verschiedenen Telefongesprächen seitens Penny Markt die Bereitschaft bekundet, schnellstmöglich aus dem Verkauf von Käfigeiern auszusteigen.
Weiters gab Penny Markt folgendes bekannt:
- Penny Markt hilft Bauern beim Ein- bzw. Umstieg:
durch finanzielle Zuwendung bzw. langjährige Abnahmegarantien sollen Legebatteriebetreiber zu einem Umstieg auf tierfreundlichere Haltungsformen animiert, bzw. neue HühnerhalterInnen gefunden werden. - Penny Markt wird weiterhin ausschließlich österreichische Eier anbieten (in Österreich gelten auch in der Alternativhaltung höhere Tierschutzstandards für Legehennen).
- Penny Markt wird diesen Umstieg so schnell wie möglich durchführen, wahrscheinlich noch weit vor dem Jahresende 2006
Gesprächstermin fixiert
In der kommenden Woche wird ein Vertreter des VGT mit dem Geschäftsführer von Penny Markt zusammentreffen, um über die aktuelle Situation zu reden. Es wird erwartet, dass er neben seinem mündlichen Versprechen dem VGT auch eine schriftliche Bestätigung über Penny´s Käfigeiausstieg übergeben wird.
Der VGT bedankt sich für die Entscheidung von Penny! Damit bleibt weiteren Hunderttausenden Tieren ein Dahinvegetieren in Legebatterien erspart.