Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.04.2006)
Wien, am 04.04.2006Der neue Werbeschmäh: Geschützte Stallhaltung
Wegen der Vogelgrippe ist den ÖsterreicherInnen die Lust auf Hühnerfleisch vergangen. Im Gegenzug dazu ist der Absatz pflanzliche Fleischsorten gestiegen. Um nun doch noch das verschmähte Hühnerfleisch unter die Leute zu bringen, wird von verzweifelten Werbeleuten derzeit Hühnerfleisch mit dem Slogan „aus geschützter Stallhaltung“ angepriesen. Die grausame Hühnerhaltung in riesigen Hallen mit zusammengepferchten, überzüchteten und kranken Hühnern soll auf diese Weise ein positives Gesicht bekommen.
Das wahre Gesicht der „geschützten Stallhaltung“
Masthühnern leben zwar nicht in Käfigen, aber auf die Stallfläche bezogen haben sie in etwa den gleichen „Lebensraum“ wie die Hennen in Legebatterien. Das Bundestierschutzgesetz sieht eine Besatzdichte von 30 kg Huhn pro m2 vor, das sind etwa 20 Hühner pro m2 gegen Ende der Mastperiode, also bei ausgewachsenen Hühnern – eine ungeheuerlich hohe Zahl!
Masthühner werden auf schnellstes Wachstum gezüchtet. In nur 5 Wochen oder 35 Tagen Mastzeit müssen sie 1,6 kg auf die Waage bringen, während gleichaltrige Legehühner erst im Alter von 140 Tagen erwachsen werden. Die Knochen und Gelenke können dem schnellen Brustmuskelwachstum nicht folgen und brechen unter dem hohen Körpergewicht oder werden ausgerenkt. Wenn die Hühner dieser Rasse nach 35 Tagen nicht getötet werrden, wachsen sie zu wahren Monstern heran, die überhaupt nicht mehr gehen können. Nach dem neuen Bundestierschutzgesetz ist diese Qualzucht nicht verboten und auch nicht einmal in irgendeiner Weise eingeschränkt.
Weiters ist zwar Einstreu vorgeschrieben, aber die wird nur einmal vor dem Einstallen eingebracht und dann nie wieder ausgemistet - während des gesamten Lebens der Tiere. Dadurch müssen die Hühner in ihrem eigenen Kot leben, mit entsprechenden Konsequenzen für ihre Gesundheit. Die Zucht auf schnellstes Wachstum, das fehlende Tageslicht und die ammoniakgeschwängerte heiße Luft machen sie träge und krankheitsanfällig. Zu schwache Knochen, abgeglittene Sehnen und verkrümmte oder gebrochene Beine sind die Folge.
Dies ist die Realität in Österreichs Masthuhnfarmen, neuerdings auch „geschützte Stallhaltung“ genannt!
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