Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (02.08.2006)
Wien, am 02.08.2006Europaweit protestierten heute "Kaninchen" gegen Tierversuche
VGT fordert eine Totalreform des veralteten Tierversuchsgesetzes in Österreich
Seit Oktober 2003 wird auf EU-Ebene überlegt im Rahmen des „REACH“ (Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von CHemikalien in Europa) Projekts über 30.000 Chemikalien, die vor 1981 auf den Markt kamen, an rund 5 Millionen Tieren nachzutesten. Mehr als 750.000 Kaninchen würden für REACH mit Chemikalien durch Vergiftungen in Tierversuchen zu Tode kommen, schätzt der Verein Gegen Tierfabriken VGT. Deshalb veranstalteten die tierversuchsfreie Kosmetikfirma LUSH zusammen mit Tierschutzorganisationen – in Österreich mit dem VGT – am 2. August europaweit in allen Ländern Kundgebungen vor LUSH-Geschäften, bei denen sich als Kaninchen verkleidete AktivistInnen gegen Tierversuche aussprachen.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: „Ja, es ist wichtig für die menschliche Gesundheit und die Umwelt, Chemikalien auf ihre Sicherheit zu testen, aber es gibt keinen Grund dafür Tiere zu vergiften, wenn sich die notwendigen Daten aus jahrzehntelanger Erfahrung in der Anwendung an Menschen und aus alternativen Zellkulturtests oder Computersimulationen viel besser und zuverlässiger deduzieren lassen.“
Und weiter: „Neben wissenschaftlicher Fragwürdigkeit muss aber auch eine ethische Abwägung zwischen dem in Kauf genommenen Tierleid und den möglichen Vorteilen für die Menschen getroffen werden. Eine solche Abwägung sieht aber das völlig veraltete österreichische Tierversuchsgesetz nicht vor. Eine Totalreform dieses Gesetzes ist also notwendig, um dem Tierschutz auch im Bereich Tierversuche jene Geltung zu verschaffen, die ihm zusteht.“