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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (19.01.2007)

Wien, am 19.01.2007

"Dummes Huhn", "Blöde Kuh" oder "Faule Sau"

Klaut die AMA dem Tierschutz die Slogans?

Mit einer unverfroren von der Tierrechtsplattform UNITED CREATURES abgekupferten Werbekampagne ist die Vermarktungsgesellschaft AMA (Agrarmarkt Austria) in den letzten Wochen an die Öffentlichkeit getreten.
Mit den Titeln „blöde Kuh“ und „dummes Huhn“, den absolut gleichlautenden Slogans der ironisch, kritischen Kampagne von UNITED CREATURES, versucht die AMA Kampagne, glücklicherweise auf vollkommen dilettantische Weise, ihren Konsument/-innen zu vermitteln, dass ihr in Supermärkten hygienisch abgepacktes Tierleid „brainfood“ wäre.

Zur Erinnerung, UNITED CREATURES wurde vor drei Jahren mit dem Ziel gegründet, die Beziehung zwischen Mensch und Tier, vor allem zwischen Mensch und Nutztier, in der modernen Gesellschaft zu thematisieren.
Die industrielle Tierhaltung kann nur verschämt im Schatten des öffentlichen Bewusstseins existieren, verfremdet in Form sauber abgepackter Portions-Tassen in den Regalen. Jeder normal empfindende Bürger der mit ihrer brutalen Realität konfrontiert wird, wendet sich mit Grauen ab und eine Zeitlang schmeckt ihm das billige Schnitzel aus dem Supermarket nicht mehr ganz so gut.

Die Aufgabenstellung an die Werbeagentur GGK für die launching Campaign von UNITED CREATURES war dementsprechend: das Thema „Nutztier“ sollte bewusst gemacht werden, Interesse erregen, Fragen und Unsicherheit erzeugen. Es war vollkommen klar, dass gesellschaftspolitische Themen heute nicht mehr mit fertigen Lösungs-Rezepten verkauft werden können, aber auch eine herkömmliche Teaser-Kampagne, die nur auf Neugierde spekuliert, schien unpassend.

Die kreative Leistung der von der Agentur GGK für UC kreierten Kampagne war zweifach: das Tier wird in ihr aus der Anonymität der Verfremdung im Wirtschaftsprozess herausgelöst, ein einzelnes lebendes Individuum schaut den Betrachter in den drei verschiedenen Sujets an. Gleichzeitig weist die Verknüpfung mit den umgangssprachlich abwertenden Bezeichnungen des Alltags, wie „blöde Kuh“ oder „dummes Huhn“ darauf hin, wie die Entwürdigung und die Degradierung eines Individuums immer die Voraussetzung für systematischen Missbrauch und Misshandlung ist. Mutterschweine werden im eigenen Kot, unbeweglich in Boxen gepfercht, und schon wird dem Volksmund die Bezeichnung des misshandelten Lebewesens als „dreckige, faule Sau“ nahegelegt.

Teil der faszinierenden Note der Kampagne war auch die surreale Bildkomposition der Photos, die jungen Modells, die wie zufällig ihre glatten vier Wände mit den teilnahmslos schauenden Tieren teilen.
Begleitend zu der Bildkampagne, transportiert auf Plakatwänden und Anzeigen in Printmedien, wurde auch ein origineller Filmspot mit dem Popstar Thomas D. gedreht. Thomas D. und zwei Hausschweine begegnen sich auf einem Bauernhof und tauschen die Rollen. Thomas D. frohlockt und tobt in der Suhle, während die Schweine gleichmütig weiter ihres Weges gehen. Der Spot ist auf WWW.UNITED-CREATURES.COM herunterzuladen.

Bezüglich des Ideen-Klaus der aktuellen AMA Kampagne hat UNITED CREATURES bereits ihren Anwalt eingeschaltet. Kurios scheint dabei, dass die Verantwortlichen der AMA offensichtlich nicht einmal realisieren, dass sie mit dem Aufgreifen der einzelnen Tierbezeichnungen „Huhn“, „Kuh“ den KonsumentInnen sogar helfen, sich hinter den verpackten Koteletten und Keulen wieder der leidensfähigen Kreatur zu besinnen, die am Anfang dieses Produktionsprozesses stand; damit ist dieses Plagiat eigentlich nicht nur ein Kompliment für die Urheber der Originalkampagne, sondern sogar fast eine ungewollte Unterstützung ihrer Botschaft.

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