Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (26.03.2007)
Wien, am 26.03.2007Fiaker - Neuigkeiten zu unserer Kampagne
Vor ziemlich genau einem Jahr hat der VGT eine Reihe von Fiakerstallungen wegen Übertretungen der 1. Tierhaltungsverordnung angezeigt. Die traurige Realität, dass viele dieser ohnehin arg geschundenen Tiere ihre karge „Freizeit“ auch noch in Anbindehaltung, teils in finsteren Kellern, verbringen müssen, wurde ans Tageslicht gebracht. Die Pferde können somit manchmal über Jahre nicht einen einzigen Schritt nach ihrem eigenen Willen machen.
Das Wiener Veterinäramt überprüfte daraufhin alle Stallungen und erteilte Auflagen. Die FiakerbetreiberInnen konnten zwischen zwei Möglichkeiten wählen: Kürzere Frist zum Bau einer Auslaufmöglichkeit, die den Tieren dann auch täglich gewährt wird oder eine längere Übergangsfrist für den Bau von Boxen, da diese ab dem Jahr 2009 ohnehin für jede Pferdehaltung verpflichtend vorgeschrieben sind. Die Übergangsfristen wurden allerdings so lange anberaumt, dass sie immer noch nicht verstrichen sind. Das genaue Datum wurde uns nicht genannt.
Bei einem erneuten Rundgang von TierschützerInnen
konnte erfreulicherweise festgestellt werden,
dass eine Kelleranbindehaltung bereits aufgelassen
wurde und ein weiterer Betrieb auf Boxenhaltung
umgestellt hat.
Bei einem großen Fiakerbetreiber von Wien
stehen die Pferde allerdings weiterhin angebunden
in einer trostlosen Halle, teilweise sogar
ohne Tränken. Hier zeigt sich einmal mehr
mit wie viel behördlicher Toleranz man in
Österreich rechnen darf, wenn man gegen das
Tierschutzgesetz verstößt.
Zur Zeit wird auch von allen Parteien eine Neuregelung des Fiakergesetzes diskutiert. Hier sollten dann auch endlich die lang ersehnten und geforderten Schattenplätze verankert werden. Am Stephansplatz ist geplant die Schattenplätze im Zuge der bevorstehenden Umbauarbeiten zu realisieren.
Desweiteren gibt es auch einige laufende
Gerichtsverfahren, da Anzeige erstattet wurde,
weil die Fiaker regelmäßig zu früh unterwegs
sind und
sich somit nicht an die vorgeschriebenen
Fahrtzeiten halten. Die Bezirksvorsteherin
hat uns hier
wieder ihre Hilfe zugesagt, die Exekutive
aufzufordern, diese Übertretungen zur Anzeige
zu bringen. Das Gesetz erlaubt schon eine
tägliche Arbeitszeit von 16 Stunden für
die
Tiere, dass diese nun auch noch routinemäßig
überschritten wird, ist nicht zu tolerieren.
Auch der VGT wird hier wieder seine Kontrolltätigkeit
aufnehmen.