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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.05.2007)

Wien, am 29.05.2007

Animal Liberation Workshop in Maribor

Der zweite ALW in dieser Saison wurde vom VGT von 26. – 27. Mai in Slowenien abgehalten

Slowenien ist bereits seit einiger Zeit Mitglied der EU und hat eine gefestigte Demokratie. In die Schlagzeilen gerieten Vegetarismus und Tierrechte dort kürzlich dadurch, dass sich der derzeitige Präsident von Slowenien als Veganer outete. In verschiedenen öffentlichen Auftritten und auch in langen Interviews nahm er zu seiner Überzeugung Stellung und sprach sich ganz deutlich für eine neue Ethik gegenüber nichtmenschlichen Tieren aus.

In Slowenien gibt es zwar etablierte Tierheime und Vereine, die sich für Haustiere einsetzen, aber die Tierrechtsbewegung, die das Tier-Mensch Verhältnis zu einem politischen Thema macht, ist neu. Eine Tierrechtsgruppe in Ljubljana ist seit einigen Jahren aktiv und ermöglichte heuer den ersten Großdemomarsch des Landes gegen Pelz. Die andere Tierrechtsgruppe in Maribor organisierte den Animal Liberation Workshop des VGT vorort.

Der ALW fand in einem besetzten Areal namens Pekarna – slowenisch für Bäckerei, ein ehemaliges Bäckerei-Firmengelände – statt. Die VerwalterInnen von Pekarna leben selbst vegetarisch und sympathisieren mit der Tierrechtsbewegung, sodass die Räumlichkeiten und das Equipment für den ALW kostenlos benutzt werden konnten. Am Gelände gibt es auch eine Gruppe, die vegetarisches Catering anbietet, und kostengünstig die ca. 30 TeilnehmerInnen mit köstlichen veganen Speisen zu Mittag und am Abend versorgte.

Aus ganz Slowenien reisten Interessierte an. Zusätzlich gab es AktivistInnen aus Kroatien und Österreich, die am ALW teilnahmen. Die Atmosphäre war sehr positiv und motivierend. Der ALW war in den Augen der TeilnehmerInnen ein sehr großer Erfolg.

Die Veranstaltung im Überblick

Am Samstag um 10 Uhr begann die Veranstaltung mit einer kurzen Replik über die Geschichte der Tierrechtsbewegung und einer Einleitung in ihre Ideen. Danach sprachen TeilnehmerInnen aus Slowenien, Kroatien und Österreich über bisherige Demos, Aktionen und Kampagnen, und was erreicht werden konnte. Vor allem in Kroatien gibt es seit 6 Jahren eine sehr aktive Tierrechtsgruppe, die ein vorbildliches Tierschutzgesetz durchsetzen konnte, das z.B. Pelzfarmen und Wildtierzirkusse analog zum österreichischen Bundestierschutzgesetz verbietet. Diese Tierrechtsgruppe hat bereits einen großen Erfahrungsschatz und konnte viele wertvolle Gedanken in die Diskussionen miteinbringen.

Im Rahmen der Diskussionen kamen auch Polizeirepression und Schwierigkeiten mit Behörden bei der Abhaltung von Demos zur Sprache. In Slowenien muss man 36 Euro zahlen, um eine Demo anmelden zu dürfen, und muss von mehreren Institutionen Genehmigungen einholen. Dieser Behördenweg ist sicherlich nicht verfassungskonform und sollte im Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte angefochten werden. In Kroatien genügt eine Mitteilung an die Behörde, die allerdings mit 10 Euro Stempelmarken vergebührt werden muss. Auch das ist allerdings sehr fragwürdig, dass man für das Recht auf Demonstrationsfreiheit auch noch bezahlen muss.

Um 17 Uhr wurde eine gemeinsame lautstarke Demo gegen Fleischkonsum vor einer McDonalds Filiale in Maribor durchgeführt. Für einige neue AktivistInnen bot das die Möglichkeit, erstmals Erfahrungen mit dieser Aktionsform zu sammeln. Trotz einer gewissen Lautstärke durch Trommeln, reagierte die Öffentlichkeit durchgehend wohlwollen und positiv.

Spät am Abend am Samstag wurde noch der Tierrechtsfilm „Behind the Mask“ vorgeführt.

Am Sonntag gab es zunächst einen Workshop zu Kampagnenstrategien. Dabei brach eine heftige Diskussion über den Umgang mit Medien aus. Die einen vertraten die Meinung, man solle um jeden Preis Medienpräsenz zu erreichen versuchen, die anderen warnten davor, die Seele dafür zu verkaufen und z.B. Handlungen nur für Medien zu setzen, die man eigentlich ablehnt. Man müsse unterscheiden zwischen oberflächlicher Sensationsberichterstattung, die weite Verbreitung erzielt aber nur kurzfristig wirkt, und tiefgehender, politischer Berichterstattung, die naturgemäß weniger Interesse weckt aber länger in der Wirkung anhält. Die Tierrechtsbewegung sollte sich beide Optionen offen halten.

Weiters wurde am Sonntag über Veganismus, Tissue Engineering, Recherchen und Tierrechte vor Gericht gesprochen. Ein Vortrag über den Prozess für eine Sachwalterschaft für einen Schimpansen in Österreich rundete das Programm ab. Die Anerkennung eines sogannten Tieres als eine Person, wie bei diesem Prozess anvisiert, würde tatsächlich das Mensch-Tier Verhältnis revolutionieren.

Nach 2 Tagen intensiver gemeinsamer Arbeit trennten sich die 30 AktivistInnen wieder, um in ihren jeweiligen lokalen Gruppen mit neuer Energie und neuen Ideen Tierrechte ihrer Realisierung ein stückweit näher zu bringen.

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