Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.02.2008)
Wien, am 20.02.2008US-Schlachthausskandal um 65.000 Tonnen Fleisch
Videoaufnahmen beweisen brutalste Misshandlungen der Tiere
Wegen des Verdachts auf extreme Tierquälerei und mangelnde Kontrollen haben die amerikanischen Behörden die größte Rückrufaktion von Rindfleisch in der Geschichte der USA in die Wege geleitet.
Dabei geht es um 65 Millionen Kilogramm Rindfleisch aus dem Schlachtbetrieb der Firma „Westland/Hallmark Meat“. Die Firma im kalifornischen Chino beliefert Fast-Food-Ketten, aber auch Schulen!
Tiere massiv misshandelt
Der Schlachtbetrieb im Unternehmen wurde eingestellt. Verdeckt von der Tierschutzorganisation „Humane Society of the United States“ (HSUS) aufgenommene Videos zeigen, wie verletzte, verkrüppelte und kranke Tiere mit Gabelstaplern mit unbeschreiblicher Brutalität zur Schlachtbank geschoben, gestoßen und gezerrt wurden. Außerdem sind auf den Beweisvideos eindeutig Schlachthofangestellte zu sehen, die brutal auf Tiere eintraten oder sie auf andere Weise misshandelten.
Ralph Chaloupek, Vorsitzender der Österreichischen Tierrechtspartei (TRP), zu dem Vorfall: „Solange Tiere in der Anonymität der Schlachthöfe im Akkord und von meist völlig unzureichend ausgebildeten Schlacht-Hilfsarbeiter/innen quasi am Fließband getötet werden, sind Vorfälle wie dieser vorprogrammiert. Was hier an Grauen publik wurde, ist lediglich die Spitze eines Eisberges – ähnliche Szenen spielen sich tagtäglich auch in zahllosen europäischen Schlachthäusern ab, und auch Österreich ist in dieser Hinsicht keine Insel der Seligen. Um solchen Missständen effektiv einen Riegel vorzuschieben, sind effektive, permanente Kontrollen der Schlachthöfe durch Tierärzt/innen und vom Staat bereitzustellende Tierschutz-Kontrollbeamte einzusetzen. Und auch die im Internet übertragene und allgemein zugängliche „Live-Camera“ direkt aus dem Schlachthof sollte als Mittel zur Kontrolle der Schlachthausmaschinerie und -angestellten ernsthaft ins Auge gefasst werden.
So wie die Kontrollen heute laufen, sind sie jedenfalls aus Tierschutz- wie aus Konsumentenschutzsicht völlig unzureichend, wie die immer wiederkehrenden Tiermisshandlungs- und Fleischskandale beweisen.“, so der Vorsitzende der Tierrechtspartei.
Fleisch bereits verzehrt
Da die Rinder vor der Schlachtung im Februar 2006 nicht vollständig und ordnungsgemäß kontrolliert worden seien, werde das Fleisch als ungeeignet für den Verzehr eingestuft, kommentierte der US-Landwirtschaftsminister. Damit ist gegen Gesundheitsbestimmungen verstoßen worden. Das meiste Fleisch, für das der Rückruf gelte, ist vermutlich bereits verzehrt worden. Ob ein Gesundheitsrisiko bestehe, sei unklar.
In einem oberösterreichischen Schlachthof offiziell gedrehtes Video!