Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11.06.2008)
Wien, am 11.06.2008Fiaker: Stadt verhindert Verbesserungen?
Engagierter Beamter, der Kontakt mit Tierschutzorganisationen pflegte, wurde „abgeschossen“
Offenbar soll jeder, der sich für gesetzliche Verbesserungen im Tierschutz einsetzt, mundtot gemacht werden. Nun hat es einen zuständigen Beamten für Fiakerangelegenheiten getroffen. Nachdem er sich für Verbesserungen in diesem Bereich eingesetzt hat, wurde er in das Ressort für Parkraumverwaltung versetzt.
Fiaker Tierqual mit Tradition
Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN (VGT) befasst
sich seit einigen Jahren sehr intensiv mit dem
Thema Fiaker. Die Fiakerpferde in Wien haben
ein absolut tristes und alptraumartiges Leben.
365 Tage im Jahr, 14 Stunden täglich dürfen
sie laut Fiakergesetz im Einsatz sein –
das ist Tierquälerei. Die Pferde sind den
Abgasen, dem Lärm, vorbeifahrenden LKWs
und im Sommer der prallen Sonne durchgehend
ausgesetzt. Immer wieder gibt es furchtbare
Unfälle mit Fiakerpferden, weil sie mit
dem Stress der Großstadt nicht zurechtkommen.
Am Ende dieses harten Arbeitstages finden sie
sich oft in Anbindehaltungen in dunklen Lagerhallen
oder Kellern ohne Auslauf wieder - eine weitere
immense Tierquälerei.
Kundgebung zum Leid der Fiakerpferde
Aus diesen Gründen findet derzeit eine Kundgebung am Stephansplatz von 9:00 bis 18:00 Uhr statt. Viele AktivistInnen haben sich gesammelt und informieren die PassantInnen über die traurige Situation der Fiakerpferde. Zwei AktivistInnen als Pferde verkleidet, ein Informationsstand, beeindruckende Fotos, Flugzetteln auf Deutsch und Englisch und ein großes Transparent machen auf das Leid der Fiakerpferde aufmerksam.
Der Skandal weitet sich aus
Der VGT hat sich immer wieder darum bemüht mit den für das Fiakergesetz zuständigen Behörden in Kontakt zu treten. Jahrelang wurden wir wie ein Spielball von einer Stelle zur anderen geschubst, nie kam es zu einem Ergebnis. Alle sagten, dass sie nicht zuständig wären.
Nun
endlich gab es eine Veränderung: Eine neue
Person hat die sogenannten Fiakerangelegenheiten
übernommen. Diese Person hat
sich erstmals wirklich zuständig gezeigt,
ihm ist Tierschutz ein Anliegen. Er hat erkannt,
dass bei der Fiakerei einiges im Argen liegt,
und sich sehr darum bemüht, Verbesserungen
für die Fiaker aber auch für den Tierschutz
durchzusetzen.
Doch siehe da, scheinbar war dies einigen
ein Dorn im Auge, er wurde mit gestrigem Tag
versetzt.
„Nicht
nur dass durch einen polizeiwillkürlichen
Akt viele Tierschutzvereine beinahe handlungsunfähig
gemacht wurden (siehe www.vgt.at), werden jetzt
sogar schon Beamte, wenn sie Interesse an Tierschutzverbesserungen
zeigen, einfach abgewürgt.
Scheinbar soll der gesamte Tierschutz und alle
die solidarisieren auf verschiedenste Art und
Weise mundtot gemacht werden. So kann und darf
in einem Staat wie Österreich nicht mit
einem gesellschaftlichen und politisch wichtigen
Thema wie Tierschutz umgegangen werden.“,
meint Mag. Elisabeth Sablik, Kampagnenleiterin
des VGT.