Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (25.06.2008)
Wien, am 25.06.2008Politik steigt zunehmend in Fiakerdiskussion ein
Wie viel ist Fiakerpferden zuzumuten? Wissenschaftliche Studie soll das jetzt klären – Tierschutz-Helpline für Zeugen von geschundenen Fiakerpferden
Auch "Arbeitstiere" wie Kutschen- und Fiakerpferde haben Rechte, die bedingungslos respektiert und gesetzlich verankert werden müssen.
Was Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen
wie der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN bisher in
wertvoller Pionierarbeit „anpackten“, wird jetzt
auch zunehmend Gegenstand der staatlichen Politik.
In Wien soll jetzt Klarheit darüber hergestellt
werden, welchen Belastungen Fiakerpferde ausgesetzt
werden dürfen. „Durch das neue Bundestierschutzgesetz
verschlechtert sich die Situation für die Fiakerpferde“,
bedauert die zuständige Stadträtin (SPÖ).
Belastungsstudie als Grundlage für
bessere Gesetzesstandards
Sie wird jetzt die Veterinär-Universität mit
einer Studie beauftragen. Dabei sollen die mannigfaltigen
Belastungen, denen die Fiakerpferde ausgesetzt
sind, genau untersucht werden. Die Ergebnisse
werden im Herbst erwartet. „Unter anderem geht
es mir um Vorschläge zur Beschattung von Standplätzen,
neue Ruhezeiten und arbeitsfreie Tage für die
Tiere. Zusätzlich sollen auch die Fiakerrouten
genau überprüft werden“, so Frauenberger über
die geplanten Verbesserungen der malträtierten
Arbeitstiere.
Tierschutz Hotline
Die Stadtratin appeliert nun an alle BürgerInnen
und TierfreundInnen, die beobachten, dass Fiakerpferde
gerade an heißen tagen extremen Belastungen
ausgesetzt sind (oder andere Misshandlungen),
sich an die Tierschutz-Helpline
unter Tel. 4000 80 60 zu wenden.
Kritik aus der Szene
Sogar innerhalb der Kutscher-Szene rührt sich
mittlerweile Kritik: Fiakerunternehmer räumen
ein, dass gewisse Fiakerbetriebe ihren Pferden
keine Ruhezeiten gönnen und auch kranke Tiere
auf die Strasse schicken würden.
Wichtige Grundlage für die neuen gesetzlichen
Grundlagen zur Verbesserung der Situation der
Fiakerpferde war sicherlich auch die engagierte
Fiaker-Kampagne des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN.
Es wurden Recherchefotos aus Stallungen in Wien
online gestellt, was die desaströsen Haltungsbedingungen
– meist im Keller – im wahrsten Sinne des Wortes
ans Tageslicht gebracht hat!
Mehr dazu unter www.vgt.at/fiaker