Teilen:

Faschingszeit ist Krapfenzeit

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23.02.2009)

Wien, 23.02.2009

Doch Käfigeier in Faschingskrapfen sind ein schlechter Scherz!

Doch Käfigeier in Faschingskrapfen sind ein schlechter Scherz!

Der Verein gegen Tierfabriken beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit der Problematik der Tierqual in Legebatterien. Seit 1.1. dieses Jahres sind konventionelle Käfiganlagen in Österreich verboten – das betrifft aber nur die Haltung der Tiere hierzulande! Die VERWENDUNG von importierten Käfigeiern ist nicht verboten. Außerdem werden oft nicht Schaleneier, sondern daraus hergestellte Produkte verwendet. Beispielsweise flüssige Eidotter, flüssiges Eiklar oder Trockeneipulver.

Kennzeichnung fehlt!

Eiprodukte erfreuen sich aufgrund der einfachen Handhabung und des geringen Preises großer Beliebtheit. Gerade hier ist aber oft nicht offensichtlich, dass die Eier von Hühnern in Legebatterien stammen. Eiprodukte können von Käfiganlagen in den Niederlanden, Deutschland, aber auch aus China oder Argentinien stammen. Dazu kommt, dass Bäckereien oft „Backmischungen“ verarbeiten, d. h. Sie verarbeiten die Backmischung „Faschingskrapfen“, ohne sich Gedanken über die Herkunft der verwendeten Eier zu machen.

Die Arbeit des VGT

Wir sind ständig damit beschäftigt, Anfragen an diverse Firmen, die Eier verarbeiten, zu stellen. Aufgrund des fehlenden Bewusstseins ist es für die Firmen schwierig, kompetent Auskunft zu geben, weshalb oft keine oder unzureichende/unglaubwürdige Antworten kommen. Inwiefern auch bewusst falsche Angaben gemacht werden, lässt sich schwer sagen.

Befragung Grazer Bäckereien

Bei einer Befragung der Mitarbeiterinnen der drei größten Grazer Bäckereien (etwa 30 persönliche Anfragen im Geschäft im Feb. 2009) hat sich folgendes Gesamtbild ergeben:

  • alle Befragten stritten ab, dass Käfigeier verwendet werden
  • der Großteil der Befragten behauptete, dass Freilandeier verwendet werden, erst nach kritischer Nachfrage wurde in der Zentrale angerufen und die Antwort auf „Bodenhaltung“ ausgebessert.
  • Offensichtlich wird die Frage nach der Haltungsform der verwendeten Eier praktisch nie gestellt, eine Verkäuferin meinte sogar zu einer Kundin: „warum wollen sie denn das wissen, das hat letzte Woche eh schon jemand gefragt (?)
  • es machte den Anschein, als wären die Angestellten bzgl. dieser Frage NICHT geschult/informiert, also eher unglaubwürdig

Befragung Supermärkte.

In den letzten Monaten wurden auch Befragungen der MitarbeiterInnen in Supermärkten durchgeführt, die sich mit dem Ergebnis der Befragung der Grazer Bäckereien decken bzw. noch eindeutiger ausfallen: Unwissenheit. Keine einzige (?) der insgesamt etwa 15 befragten VerkäuferInnen konnte die Frage nach der Herkunft der verwendeten Eier beantworten! Und das, obwohl beide Firmen eigene Backshops bzw. Konditoreien betreiben.

Kontrolle fehlt völlig!

Fakt ist: es gibt weder eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht, die bei verarbeiteten Produkten auf die Herkunft der Eier hinweist, noch werden die gemachten Angaben auf Werbeprospekten von unabhängiger Seite überprüft. Der KonsumentInnenschutz (z. B. VKI – Verein für Konsumenteninformation) hat dieses Thema leider bisher vollkommen vernachlässigt.

Was bleibt ist die Hartnäckigkeit der TierschützerInnen, die immer und immer wieder Anfragen stellen und so lange auf Antwort drängen, bis sichergestellt werden kann, dass der Faschingsspass nicht durch die Grausamkeit der Massentierhaltung getrübt wird.

Übrigens: wir haben erfolglos nach Krapfen mit Freilandeiern gesucht, die gibt es nur in Bio-Krapfen. Jedoch konnten wir Krapfen finden, die gänzlich ohne Eier auskommen, die sogar rein pflanzlich hergestellt werden. Diese speziellen Krapfen gibt es unter anderen bei der Fa. Hartner in NÖ. (www.hartner-brot.at) Na dann – guten Appetit!

Machen Sie mit! Stellen auch Sie Anfragen per Post, per e-mail, telefonisch oder persönlich an diverse Eier-verarbeitende Firmen und teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit!

Weitere Informationen und Fragen an David.Richter@vgt.at

 

 

 

 

 

 

11.12.2025, Wien/Dänemark

Neues Video zeigt die Schweinehaltung in Österreich ab 2034/2038 am Beispiel Dänemark

Was in Dänemark seit 2015 verpflichtend vorgeschrieben ist, wird in Österreich 2034/2038 neuer – von der Regierung hochgelobter – Mindeststandard: weiterhin ein Vollspaltenboden

10.12.2025, Wien

Tierversuche mit Fischen in Österreich - Teil 3

Der Zebrafisch hat ungewöhnliche Fähigkeiten. Deshalb ist er bei Tierexperimentator:innen sehr begehrt.

10.12.2025, Strem

Gatterjagd: Eine Begehung durch Tierschutz zeigt: auch Jagdgatter Draskovich aktiv

Wie immer, wenn es um den Schutz der Tiere geht, scheinen Gesetze keinen Wert mehr zu haben – das Gatterjagdverbot im Burgenland wird ständig gebrochen!

09.12.2025, Wien

Das war der 9. Österreichische Tierrechtskongress 2025 des VGT

Über 300 Teilnehmer:innen besuchten die viertägige Veranstaltung und sammelten Motivation und neue Impulse für die Tierrechtsarbeit!

04.12.2025, Wien

Fiakerpferd kommt am Heldenplatz zu Sturz

VGT mahnt: Fluchttiere haben im hektischen Stadtverkehr nichts verloren

04.12.2025, Linz

Landesverwaltungsgericht OÖ hebt 30 Genehmigungen zum Singvogelfang auf

Da alle 370 Genehmigungen für den Singvogelfang praktisch gleichlautend sind, sind damit ausnahmslos alle Genehmigungen (wissentlich!) rechtswidrig erstellt worden

03.12.2025, Gattendorf

Treibjagd auf Hasen trotz Myxomatose: Tierschutzkameras lösen Polizei-Großeinsatz aus

Während diese schreckliche, von Menschen absichtlich eingeführte Seuche für Hasen grassiert, vergnügen sich Jäger:innen dennoch beim Abschuss dieser Tiere

03.12.2025, Wien

VGT vor Ministerrat: nach Aufdeckung Hardegg echtes Vollspaltenbodenverbot nötig

Demo „Wann bekommen Schweine endlich Stroh“ am Ballhausplatz – Antrag der Grünen gegen Förderungen für Firlefanz-Vollspaltenboden schon wieder vertagt