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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (10.03.2009)

Wien, am 10.03.2009

Reptilienbörse 2009

Wildtiere ihrer Freiheit beraubt, aber im Herzen der ÖsterreicherInnen

Reptilienbörsen erfreuen sich einer noch nie dagewesenen Beliebtheit, der Besucheransturm bei der Messe in St. Pölten erreichte am Sonntag den 8. März einen Höhepunkt. Der Veranstalter berichtet stolz von über 5000 BesucherInnen, seiner weiteren Beschreibung nach haben sich Terrarientiere mittlerweile einen fixen Platz in den Herzen der ÖsterreicherInnen erobert.

Ob sie auf diesen Platz nicht liebend gerne verzichten würden?

Die Bilder sind immer wieder die Gleichen. Kleine Klarsichtboxen, wie man sie aus dem Lebensmittelhandel kennt, hier dienen sie als Unterkünfte für Schlange und Co. Manches Tier versucht diesem Gefängnis mit aller Anstrengung zu entfliehen, so manch anderes hat bereits resigniert und sitzt regungslos in einer Ecke.

Ordner bemühen sich um die Einhaltung der minimalen Bestimmungen der Tierschutz-Veranstaltungsverordnung. Leider nicht mit dem größten Erfolg. So konnten zu jeder Zeit auf dieser Börse Reptilien ohne Bodensubstrat, Schildkröten ohne Rückzugsmöglichkeiten oder Schlangen in zu kleinen Boxen gesichtet werden. VerkäuferInnen wurden ermahnt, Schlangen und Echsen wurden umgepackt, so manches Tier landete auch in der Quarantänestation.

An der prinzipiellen Frage, ob es gerechtfertigt sein kann, Wildtiere als Heimtiere zu halten, werden sich die Geister noch lange scheiden

Klar ist, dass diese Art der Tierausstellungen einen enormen Stress für die Tiere bedeutet. Eine Schlange die das Glück von ausreichendem Bodensubstrat hatte, verkroch sich in diesem, so mancher Gecko versteckte sich unter dem Stück Papier, als „geeignetes“ Bodensubstrat gedacht, eignete es sich hier zumindest zum Schutz vor den vielen Blicken. Tausend andere hatten auch nicht dieses kleine Glück und waren völlig schutzlos dem Geschehen ausgeliefert. Ein Gecko lag gegen 13:00 Uhr wie tot in seiner Box, erst nach langem Beobachten konnte eine flache Atmung wahrgenommen werden. Eine anwesende Tierärztin meinte, dass er diese Börse mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überleben wird. Die AusstellerInnen kamen aus 8 verschiedenen europäischen Ländern, die Anfahrtswege sind also teilweise enorm. Wenn man solche Strecken fährt muss man, um rentabel zu sein, auch dementsprechend viele Tiere mitnehmen, das Verpacken dauert also schon eine gute Zeit, dann der Transport, Einbringen, Börse, Abtransport und Heimfahrt, ob so jeder Börsenaussteller das ohne eigene Schlafenspause macht, sei dahingestellt. Sicher ist, dass die meisten Tiere in dieser gesamten Zeit keinen Tropfen Wasser sehen, und viele der grünen Blätter, die so manche Box zieren, sind aus Plastik, dienen also nur der Optik und können kein bisschen Luftfeuchtigkeit spenden. Die Dehydrierung bei Reptilien ist ein ernstzunehmendes Problem. So ist in Fachbüchern zu lesen, dass bereits eine mittelfristige Dehydrierung zu nicht reversiblen Gesundheitsschäden führen kann, die Fähigkeit zu essen und trinken nimmt damit auch ab.

Zu beobachten ist auch, dass Tiere, die noch keinen Platz auf den Ausstellungstischen haben, in ihren noch kleineren Transportgefäßen sitzen. Der Transport ist leider nicht durch das Tierschutzgesetz geregelt, für die Zeit nach dem Einbringen in den Veranstaltungsort haben die Unterbringungsbedingungen der Veranstaltungsverordnung zu gelten. Auf diesen Punkt wird mit den zuständigen Behörden noch näher eingegangen werden müssen. Bis jetzt wurde offensichtlich nicht beanstandet, dass Schlangen kurz vor 14:00 Uhr immer noch in Leinensackerln in großen Kisten liegen, ein anderer Aussteller hatte eine feste durchsichtige Box voll mit Schlangen, darauf angesprochen, dass dies wohl nicht gesetzeskonform sei, verschwand diese einfach in einer Styroporkiste.

So lange Menschen kein Unrechtbewusstsein empfinden, wenn sensible, exotische Wildtiere zur eigenen Freude dem Schicksal der lebenslangen Einzelhaft ausgesetzt werden, gibt es in unserer Gesellschaft noch viel zu tun!

 

 

 

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