Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22.10.2009)
Wien, am 22.10.2009Buchpräsentation "Widerstand in der Demokratie" an der Uni Innsbruck
60 ZuhörerInnen werden leidenschaftliche Plädoyers gegen die staatliche Repression von Protestkultur geboten
Am 19. Oktober 2009 gab es auch in Tirols Landeshauptstadt eine Präsentation des Buches des VGT-Obmanns mit dem Titel "Widerstand in der Demokratie". Die Grün-Alternative StudentInnenschaft hatte dazu an die Geisteswissenschaftliche Fakultät der Uni Innsbruck geladen. 60 Personen, darunter mehrere UniversitätsprofessorInnen und ein ehemaliger Rektor, folgten der Einladung.
Die einleitenden Worte sprach Univ.-Prof. Max Siller vom Institut für Germanistik der Uni Innsbruck.
In einem 45 minütigen leidenschaftlichen Plädoyer wandte er sich gegen die staatliche Verfolgung von Protestkultur und insbesondere die Verfolgung der TierschützerInnen mittels §278a. Dazu zögerte er auch nicht, Vergleiche zur mittelalterlichen Hexenjagd zu ziehen. In einem historischen Prozess in Innsbruck wurden damals die Hexen freigesprochen. Man fragt sich, ob die Justiz heute im Fall der TierschützerInnen ähnlich Rückgrat zeigen wird.
Anschließend an Prof. Sillers Vortrag sprach auch der Autor persönlich über die Motivation für sein Buch. Überwachung ist der Tod von Protestkulturen, weil sie einerseits einschüchtert und damit dazu zwingt, im Gleichschritt mitzumarschieren und obrigkeitshörig auch angesichts von Ungerechtigkeiten zu kuschen, und weil sie andererseits die für Protestkulturen zuweilen notwendigen Gesetzesübertretungen, wie z.B. beim Filmen in Tierfabriken, unmöglich macht. Ohne Protestkultur als notwendiges Korrektiv leidet aber das Gemeinwohl.
In der Gesellschaft herrscht Ruhe, es ist aber die Friedhofsruhe eines totalitären Staates.