Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11.11.2009)
Wien, am 11.11.2009Wildtierverbot im Zirkus bleibt!
EU-Kommission hat Antrag der Europäischen Zirkus-Assoziation auf Aufhebung des Wildtierverbots in Österreich abgelehnt
Jetzt ist es endlich amtlich: Wildtiere im Zirkus grundsätzlich zu verbieten ist keine überschießende Tierschutzmaßnahme und mit den Grundfreiheiten der Menschen in der EU, wie insbesondere der Dienstleistungsfreiheit, zu vereinbaren. So sieht das jedenfalls die EU-Kommission, nachdem die Europäische Zirkus-Assoziation ECA beim EU-Ombudsmann gegen das österreichische Wildtierverbot im Zirkus interveniert hatte. Wir erinnern uns: schon 2006 hatte es einen ähnlichen Versuch gegeben, doch nach einer breiten EU-weiten Kampagne des VGT mit zahllosen Aktionen konnte die EU-Kommission dazu gebracht werden, damals das Verfahren niederzulegen. Der jetzige Versuch das Verfahren wieder aufzugreifen, ist jetzt auch endgültig fehlgeschlagen.
Besonderer Dank dafür gebührt dem Delegationsleiter der SPÖ-EU-Abgeordneten und Vizepräsident der Animal Welfare Intergroup im EU-Parlament, Jörg Leichtfried.
Er hat sich gleich bei Bekanntwerden des anstehenden Antrags für das Wildtierverbot in Österreich stark gemacht und kommentiert die Kommissionsentscheidung in einer Aussendung wie folgt: „Auch die Zirkusbetreiber müssen nun einsehen, dass sie umdenken und neue Formen der Darbietungen entwickeln müssen. Wildtiere können in Zirkussen nicht artgerecht gehalten werden, leiden unter Platzmangel und Stress. Deshalb ist die Entscheidung der Kommission zu begrüßen, dass das Wildtierverbot in Österreich rechtens ist. Ich fordere nun andere Mitgliedstaaten auf, dem österreichischen Modell zu folgen. Wenn möglichst viele Länder aktiv werden, gehören Wildtiere in Europäischen Zirkussen bald der Vergangenheit an“.
Wir können uns diesen Worten nur anschließen.
Der VGT hatte seinerzeit mit einer Kampagne
von 1996-2002 dieses historische Wildtierverbot,
das damals weltweit das erste war, gegen anfangs
beträchtliche Widerstände und gewalttätige Zirkusdirektoren
erreicht. Mittlerweile ist eine Reihe von Ländern
wie Kroatien, Ungarn und Portugal, zum Teil
allerdings mit schlechten Übergangsbestimmungen,
nachgezogen.