Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11.11.2009)
Wien, am 11.11.2009Martinstag 11.November: Vorsicht vor versteckter Tierquälerei hinter dem Martiniganslbraten
Warum man ganz genau nachfragen sollte
Wie jedes Jahr findet auch heuer um den 11.November herum das Martinifest und als sein kulinarischer Ableger das „Martiniganslessen“ statt.
Während heimische Supermärkte sich vom Verkauf von tierquälerischem Stopfgänsefleisch verabschiedet haben, bleibt dieses „Abfallprodukt“ der grausamen Gänsestopfmast die Grundlage vieler „Ganslessen“ in der Gastronomie.
Die ehemals "glückliche" Freiland-Gans vom Nachbarbauern kommt ja schon seit langem nicht mehr auf den Teller. Es gibt zwar in Österreich praktisch keine Gänse-Massentierhaltungen, wie man sie von anderen Tierarten kennt.
Doch nur ein Bruchteil des österreichischen Bedarfs kann von heimischen Betrieben gedeckt werden. Der Rest wird importiert, zumeist aus Frankreich, Ungarn, Bulgarien, oder Polen. Und dort sind die Gänse noch wesentlich weniger durch Tierschutzgesetze geschützt, als hier zu Lande.
Brutale Behandlungsmethoden wie das Lebendrupfen zur Daunengewinnung oder das Stopfen zur Gänsestopflebergewinnung sind an der Tagesordnung.
Bis zu 90 Prozent des Fleisches der Gänse und Enten, die bei der „foie-gras“-Gewinnung, also bei der Produktion der berüchtigten Gänsestopfleber, anfallen, werden nach Österreich und nach Deutschland exportiert. Hier landen sie dann häufig als „Martinigansl“ auf den Tellern der Gastronomie.
Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN kritisiert aus Anlass des morgigen Martinstages die mangelnde Herkunftskennzeichnung bei Fleischspeisen in der Gastronomie – insbesondere bei Gänse- und Geflügelfleisch, wo durch mangelnde Deklaration dieser Tage fast flächendeckend eine Art subtiler „Etikettenschwindel“ über die Bühne geht. Denn wer erwartet hinter seinem Ganslbraten dieser Tage schon die Überreste einer zu Tode geschundenen Stopflebergans?
Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN appelliert an die Mündigkeit der KonsumentInnen, sich nach der Herkunft des Fleisches und der Haltungsform der Tiere zu erkundigen und möchte in Erinnerung rufen, dass auch mit vegetarischen Köstlichkeiten rundum kulinarisch gelungene Feiertage ein Leichtes sind.