Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23.12.2009)
Wien, am 23.12.2009Weihnachtsmann besucht österreichische Massentierhaltung!
"Weihnachten für alle!" Das dachten sich zwei TierschützerInnen, die - als Weihnachtsmänner verkleidet - in eine Schweinemast kletterten, um den dort lebenden Tieren ein wenig Abwechslung zu verschaffen. Die Geschenke, Stroh und Äpfel, wurden von den Schweinen quietschvergnügt und dankbar angenommen!
Film auf http://www.youtube.com/watch?v=49FCzGECRw8
Eine wahre Weihnachtsgeschichte:
Es trug sich zu in einer kalten Dezembernacht. Zwei Weihnachtsmänner waren auf dem Weg vom hohen Norden zu den braven Kindern, die ihre Wunschzetteln auf die Fensterbretter gelegt hatten. Durch lautes Kreischen aufmerksam geworden schauten die Weihnachtsmänner durch das Fenster einer großen Halle und sahen Erschreckendes: statt geräumiger und komfortabler Stallungen, wie sie bei den Weihnachts-Rentieren üblich sind, sahen sie trostlose Räume, vollgestopft mit armen Schweinen. Obwohl sie sehr viel zu tun haben zu Weihnachten beschlossen die Weihnachtsmänner, bald schon wiederzukommen, um auch den Schweinekindern Geschenke zu bringen.
Und so packten sie tags darauf einen Sack voller Stroh und einen Sack voller Äpfel und kletterten in die Schweinemastanlage. Vorsichtig öffneten sie die Tür, um die Tiere nicht zu sehr zu erschrecken. Aufgeregt wurden sie von den Schweinen empfangen, die sie voller Erwartung begutachteten.
Die zwei Weihnachtsmänner waren sichtlich gerührt von der Reaktion der Schweine. Nach anfänglicher Skepsis setzten unsere rosa Freunde ihre feinen und feinfühligen Nasen ein, um das völlig unbekannte Material, das sie noch nie zuvor gesehen hatten, zu erforschen. Da wurde daran gerochen, gewühlt und gekaut. Bescheiden müssen sie sein, die Schweine, denn viel Stroh haben sie nicht bekommen, zu wenig, um darauf bequem liegen zu können - aber immerhin! Abwechslung zum sonstigen eintönigen Fraß brachten auch die leckeren saftigen Äpfel. Gierig wurden sie von den Feinspitzen verschlungen! Es war wunderbar, diesen freundlichen Tieren zuzusehen, dachten sich die Weihnachtsmänner. Doch die Zeit war gekommen, um weitere Wunschzetteln von Fensterbänken einzusammeln, auch die der Bauernkinder. "Ach würden die Bauern doch verstehen, dass sie Schweinen nichts gutes tun, wenn sie sie so zusammenpferchen, völlig ohne der Möglichkeit, sich artgemäß zu verhalten", sagte ein Weihnachtsmann zum anderen. Das brachte diesen auf eine Idee: "Wir werden die Bauernkinder mit Büchern und Filmen beschenken, die ihnen erklären, welch intelligente und interessante Tiere Schweine sind! Das wird sie begeistern!"
Und so, so will es die Geschichte, werden die Weihnachtsmänner noch viele viele Tierstallungen besuchen, und vielen Tieren Hoffnung geben. Aber auch die Bauern sollen beschenkt werden, mit Wissen und Weisheit, damit am Ende kein Tier mehr eingesperrt sein muss - und Menschen und Tiere in Respekt und Achtung voreinander friedlich miteinander leben. Zu Weihnachten, und an allen anderen Tagen ebenso!
Hintergrundinformation:
Schweine sind äußerst intelligente Säugetiere.
Sie sind dem Menschen in vielerlei Hinsicht
ähnlich und nahe verwandt.
Doch statt unseren Mitgeschöpfen Respekt und
Achtung entgegenzubringen, werden in Österreich
3,5 Millionen Schweine unter skandalösen Bedingungen
gefangengehalten. Auf Betonboden müssen sie
stehen und liegen, ohne weiche Einstreu. Psychischem
Stress ausgesetzt, durch fehlendes bzw. unzureichendes
Beschäftigungsmaterial. Dadurch kommt es zu
Aggression innerhalb der Gruppen, die häufig
zu Verletzungen führen. Statt den Ursachen entgegenzuwirken,
werden die Tiere dem System angepasst: Zähne
werden abgezwickt und Schwänze aufgrund der
Verletzungsgefahr einfach abgeschnitten.
Jährlich werden allein in Österreich 5 Millionen
Schweine getötet und gegessen. Auch zu Weihnachten,
dem Fest der Besinnung und des Friedens ...
Der Film vom Besuch zweier Weihnachtsmänner in einem Schweinestall wurde dem VGT - Verein gegen Tierfabriken - anonym zugesandt, mit der Bitte um Veröffentlichung. Dem haben wir zugestimmt, da es sich um eine friedliche und symbolisch sehr schöne Aktion handelt. Wir wünschen auch den Bauern, dessen Tiere besucht wurden, ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest!