Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.12.2009)
Wien, am 24.12.2009Klimaschutz-Power-Lunch mit Riesenschwein Grunzi: VGT-Initiative gemeinsam mit Kopenhagener Sozialprojekt
Eine besondere Kundgebung für Mensch, Tier und Umwelt
Am 11.Dezember veranstaltete der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN gemeinsam mit dem Streetwork- und Sozialprojekt „DUGNAD Vesterbro“ an einem skandinavisch kalten Tag unter dem Motto „Climate Power Lunch with a Pig“ („Klimaschutz-Mittagessen mit einem Schwein“) eine ganz besondere Kundgebung mit Suppenausschank im Hof des Cafe DUGNAD, einer Anlaufstelle für Drogenabhängige und Obdachlose.
Menschenrechts-, Tierschutz- und Klimaschutzvortrag in ehemaliger „Meat City“
Das Cafe liegt inmitten der ehemaligen „Meat City“, eines ehemaligen Viehhandelszentrums und Schlachthofs, inzwischen umgewandelt in das Kultur- und Sozialzentrum Halmtorvet, das nun eine Reihe von sozialen, kulturellen und künstlerischen Büros, Werkstätten, Ateliers usw. beherbergt.
Ralph Chaloupek hielt eine themenbezogenen Rede, in welcher er auf menschenrechtliche, tierschutzrechtliche, soziale, ökologische und klimaschutzrelevante Zusammenhänge der weltweiten Massentierproduktion im Allgemeinen und die Situation in Dänemark im Besonderen einging.
In Dänemark werden jedes Jahr unglaubliche 27 Millionen Schweine gemästet und geschlachtet. Und das bei einer Bevölkerung von nicht mehr als rund 5,5 Millionen Menschen – zum Vergleich: in Österreich kommen auf die rund 8,4 Millionen EinwohnerInnen rund 5,5 Millionen geschlachtete Schweine pro Jahr.
Weltweit führender Produzent von Schweinefleisch
Dänemark ist damit einer der führenden Hersteller von Schweinefleischprodukten und weltweit einer der größten Schweinefleischexporteure. Bemerkenswert bei einer vergleichsweise kleinen Volkswirtschaft eines fünfeinhalb Millionen EinwohnerInnen-Landes.
Dementsprechend besteht der Großteil der schweinebezogenen Landwirtschaft aus industrieller Massen- und Intensivtierhaltung und tierverachtenden Tierfabriken.
Schweine der EuropäerInnen fressen Grundnahrungsmittel der Entwicklungsländer
Diese Schweine werden zum Teil mit Futter gemästet, welches tonnenweise in Entwicklungsländern angebaut, dort dem menschlichen Nahrungskreislauf entzogen wird, die lokalen Grundnahrungsmittelpreise verzerrt und damit verschärfend zum Welthunger beiträgt.
Keine Unterstützung erhält diese verfehlte
Agrarpolitik vom Drogensozialzentrum DUGNAD,
welches weitgehend auf Schweinefleisch verzichtet.
Da viele der Drogenabhängigen dem islamischen
Kulturkreis entstammen und die Leitung des Zentrums
versucht, die Versorgung von Drogenabhängigen
und Obdachlosen so gesund wie möglich zu gestalten,
werden viele Speisen bewusst vegetarisch zubereitet.
So auch die köstliche nahrhafte Gemüsesuppe,
die im Rahmen unserer Veranstaltung an Gäste
des Sozialzentrums sowie ZuhörerInnen unserer
Kundgebung, GipfelbesucherInnen, JournalistInnen
und PassantInnen ausgeschenkt wurde.
Das Konzept, Drogenabhängige umfassend zu betreuen und ihre Lebensumstände aktiv zu verbessern scheint aufzugehen. So zählt der Stadtteil zu den sichersten Kopenhagens, insbesondere Gewaltdelikte werden hier dank der engagierten Sozialinitiativen besonders wenige verzeichnet. Als besonders wirksam hat sich hierbei die Einbindung lokaler BürgerInnen und AnrainerInnen erwiesen, die den Erfolg der sozialintegrativen Projekte durch ihre aktive Partizipation erst im vollen Umfang möglich machen.
Menschenrechte, Tierschutz und Klimaschutz
Die Kooperation des VEREINS GEGEN TIERFABRIKEN mit dem Sozialprojekt DUGNAD war eine besonders gelungene, stimmige Bündelung drei besonders wichtiger Fragen der Zeit: Menschenrechte, Tierschutz und Klimaschutz.
Weihnachten, das Fest der Besinnlichkeit, aber auch der (selbst)kritischen Reflexion und gedanklichen Einkehr, ist die richtige Zeit um daran zu denken, dass alle sozial benachteiligten Gruppen unser Mitgefühl und Engagement verdient haben. Und das wir alle aufgerufen sind, unseren Beitrag zu leisten, Mitmenschen und Tieren ein besseres Leben zu ermöglichen.