Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14.01.2010)
Wien, am 14.01.2010VGT lehnt Tierversuche für Lawinen an 29 Schweinen ab!
VGT-Obmann als erfahrener Bergsteiger und selbst Lawinenopfer betont die Sinnlosigkeit und Grausamkeit dieser Experimente
Es ist richtig, dass es jedes Jahr in Österreich Lawinenopfer zu beklagen gibt. „Aber lassen wir die Kirche im Dorf“, meint dazu der Obmann des Verein Gegen Tierfabriken DDr. Martin Balluch, „die Anzahl der Lawinenopfer ist völlig unvergleichbar mit der Anzahl der Opfer im Straßenverkehr. Abgesehen davon sind sich alle BergsteigerInnen einig, dass die Begehung der Berge auch im Winter mit Schi eine eigenverantwortliche Tätigkeit ist, die Gefahren in sich birgt, die man aber auf sich nehmen muss, wenn man die Bergsteigerei ausübt. Die Technologie zum Schutz davor, in eine Lawine zu kommen, wie der Lawinenairbag, oder die Information über Lawinengefahren, werden immer besser, sodass trotz wachsender Zahlen von SchitourengeherInnen die Anzahl der Lawinenopfer zurückgeht. Diese Tierversuche an Schweinen, in deren Verlauf die Tiere im Schnee vergraben werden bis sie sterben, dienen überhaupt keiner Verbesserung zum Schutz vor Lawinen, sie werden allein aus wissenschaftlicher Neugier und zur Grundlagenforschung über die Vorgänge beim Erfrierungs- und Erstickungstod durchgeführt.“
„Damit sind aber“, so DDr. Balluch weiter, „derartig grausame Versuche nicht zu rechtfertigen. Ich war selbst einmal Mitte der 1990er Jahre in einer Lawine und weiß daher aus eigener Erfahrung wie furchtbar der Lawinentod sein muss. Ich möchte diesen Tod niemandem zumuten, auch Schweinen nicht, die sowieso in unserem Land bisher in der Massentierhaltung das schlimmste Los aller Nutztierarten tragen müssen.“
„Als staatlich geprüfter Lehrwart Hochalpin, als Bergsteiger und Schitourengeher mit 35 Jahren Erfahrung, als Lawinenopfer und als Obmann eines der größten Tierschutzvereine Österreichs lehne ich diese Tierversuche mit aller Vehemenz ab und plädiere an die Verantwortlichen, sie sofort zu beenden. Wäre Tierschutz bereits als Staatsziel in der Verfassung verankert, wie das im Jahr 2004 vom Parlament beschlossen worden ist aber von der Regierung bisher verabsäumt wurde, umzusetzen, dann könnte man ethisch zwischen der Freiheit der Wissenschaft und dem Tierleid abwägen und hätte in diesem Fall eindeutig diese Tierversuche ablehnen müssen“, schließt der VGT-Obmann.
Morgen wird es am Grazer Hauptplatz eine Aktion gegen diese sinnlosen Tierversuche geben. Um 11:30 wird ein als Schwein verkleideter Aktivist von 2 Tierversuchs-ExperimentatorInnen mit Schnee zugeschüttet.