Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (05.02.2010)
Wien, am 05.02.2010Ö1-Radiosendung: Martin Balluch - Staatsfeind?
Porträt des VGT-Obmanns, das bereits September 2009 hätte gesendet werden sollen, aber wegen politischer Intervention verhindert wurde
Wann: Samstag 6. Februar um
9:05 Uhr
Wiederholung: Montag 8. Februar
um 16 Uhr
Die Tierschutzcausa in aller Munde.
Gegen 267 verdächtige TierschützerInnen wurden allein im Jahr 2008 akustische und/oder optische Überwachungsmaßnahmen angeordnet. 4 Große Lauschangriffe, zahllose Videofallen, Peilsender auf Autos, verdeckte ErmittlerInnen und die üblichen Bespitzelungen am Telefon und Internet sowie 30 Hausdurchsuchungen und 3 1/2 Monate U-Haft für 10 Personen. Es handelt sich um den größten Frontalangriff gegen eine soziale Bewegung in der gesamten Geschichte der 2. Republik.
Im Zentrum dieser Attacke steht DDr. Martin Balluch, Obmann des Vereins Gegen Tierfabriken. Dieser Verein ist für gewisse Kreise in Bauernschaft und Jagd offenbar zu laut geworden. Ein Legebatterieverbot und die Schließung zahlreicher Fasanerien haben ein gefährliches Kartell von Tierindustrie und Jägerschaft auf den Plan gerufen, das den Rechtsstaat auszuhebeln versucht und eine unfassbare Vendetta gegen den Tierschutz lostrat.
Doch noch ist nicht alles verloren. Der öffentliche Druck hat die Oberstaatsanwaltschaft veranlasst, gegen 28 Verdächtige die Verfahren wegen §278a einzustellen.
Alle anfänglichen Anschuldigungen wegen angeblicher Brandstiftungen und Sachbeschädigungen haben sich in Luft aufgelöst. Doch 13 Personen stehen ab 2. März wegen dem Mafiaparagraphen in einem Monsterprozess vor Gericht, der eine Dimension annimmt, wie sie diese Republik noch nicht gesehen hat.
Anfang September 2009 war die Ausstrahlung der vorliegenden Sendung zwar geplant, wurde aber 24 Stunden vorher plötzlich abgesetzt. Auf Anfrage teilte das Ö1-Service mit: "Die Dokumentation musste verschoben werden, da wichtige Interviewpartner kurzfristig abgesagt haben. Sobald deren Statements eingeholt sind, können wir das Feature wie geplant einsetzen." Der Sendungsmacher meinte aber damals zur Tageszeitung Standard, dass die Sendung sehr wohl bereits fertig war. Das Ausstrahlungsverbot kam auch für ihn überraschend.