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Lebendtiergeschenke zu Ostern besser dreimal überlegen

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.03.2010)

Wien, 29.03.2010

Wohlüberlegte Anschaffung von Tierheim-Kaninchen statt unüberlegten lebenden Oster-Überraschungsgeschenken

Der Osterhase und seine AssistentInnen (in Gestalt der Geschenke besorgenden Eltern) bringen zu Ostern bei weitem nicht nur Süßigkeiten, Ostereier und Schokolade-Osterhasen. Viel zu oft werden auch lebende Osterhasen verschenkt. Im Zuge der ersten Begeisterung vergessen viele aber, dass die Haltung der Tiere auch viel Zeit in Anspruch nimmt und eine Menge Geld erfordert - und vor allem viel aktive Zuwendung und Fürsorge für die Tiere. Zudem zählen Kaninchen zu den anspruchsvollsten unter den Haustier-Kleintieren.

Die Klärung der Frage, ob die Freude an dem Tier und die Fürsorgebereitschaft auch ein bis zu 13 Jahre langes Kaninchenleben anhalten ist vor der Anschaffung gründlich, nüchtern und realistisch zu durchdenken. Und statt zu Ostern durch den Kauf eines Kaninchens die Haustierzuchtindustrie anzukurbeln, sollte man lieber einem der zahllosen Tiere aus einem Tierheim ein Zuhause geben. Insbesondere einige Wochen nach dem Osterhype und spätestens in den Sommerferien füllen die zu Ostern leichtfertig verschenkten und wenig später ebenso kaltschnäuzig entsorgten Tiere die Tierschutzhäuser und warten auf ein gutes Plätzchen.

Wichtig ist auch, vor dem Kauf abzuklären, ob ein Familienmitglied allergisch auf Kaninchen reagiert. Bei manchen Tierheimen kann man auch Fellproben bekommen, um austesten zu lassen, ob man allergisch ist. Natürlich ist das auch in Allergieambulatorien möglich.

Außerdem brauchen Kaninchen – falls man nicht die Möglichkeit hat, sie in einem geräumigen Innen- oder noch besser Außengehege zu halten, was ideal ist - einen großen Käfig und viel Auslaufmöglichkeit, am besten im Grünen.

Was die Ernährung betrifft, sollte man die Finger von den im Handel erhältlichen Getreidemischungen lassen. Da der Kaninchendarm Getreide in größeren Mengen nicht verdauen kann, füttert man am besten ausschließlich oder jedenfalls überwiegend Rohkost beziehungsweise Frischfutter und Heu. Zudem können sich die ständig nachwachsenden Zähne der Tiere an den Körnern nicht ausreichend abnutzen.

Die Hauptnahrung sollte aus Frischfutter wie z.B. Löwenzahn, Spitzwegerich, ungespritzten Salaten, Petersilie und anderen Küchenkräutern, Karotten und Karottengrün, Kohlrabi(blättern), Staudensellerie und frischem Obst bestehen. Der Anteil von frischem Gemüse und Kräutern sollte aber überwiegen. Nicht geeignet hingegen sind unter anderem rohe Kartoffel, Fisolen, Melanzani.

Enttäuscht sollten die Kinder und sonstigen HalterInnen auch nicht sein, wenn die Kaninchen anfangs etwas zurückhaltend sind und eine Eingewöhnungsphase brauchen. Denn das Kaninchen ist nicht das klassische Kuscheltier, für das es viele Menschen halten. Kaninchen haben einen starken Bewegungsdrang, können aus reiner Freude an der Bewegung wild herum rasen und Haken schlagen.

Wenn Kaninchen aggressiv werden bzw. sich bedroht fühlen, kann der Betreuer auch (leicht) verletzt werden.

Da die Nager ausgesprochen soziale Tiere sind, sollten sie auf keinen Fall alleine, mindestens zu zweit gehalten werden.

Dabei ist aber zu beachten, dass sich nicht alle Tiere von Anfang an automatisch vertragen. Manch eine Konstellation an Individuen kann überhaupt nicht aneinander zu gewöhnen sein.

Oft werden auch die Kosten für Futter oder Impfungen von Kaninchen unterschätzt. Unbedingter Klärung bedarf auch die Frage, wer sich im Urlaub um die Nager kümmert.

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Kaninchens beträgt bei richtiger Pflege um die zehn Jahre, unter Umständen sogar bis zu 13 Jahre können die Methusalems unter den Kleintieren erreichen. Auch deshalb sollte man die Anschaffung eines Kaninchens besser drei Mal überlegen. Für einen spontanen Kauf als vermeintlich originelles Ostergeschenk vor den in Kürze bevorstehenden Osterfeiertagen sind sie denkbar ungeeignet.

Außerdem brauchen Kaninchen – falls man nicht die Möglichkeit hat, sie in einem geräumigen Innen- oder noch besser Außengehege zu halten, was ideal ist - einen sehr großen Käfig und sehr, sehr viel Auslaufmöglichkeit, am besten im Grünen. Über ideale Unterbringungsformen informieren die folgenden Links.

http://www.kaninchen-helpline.at/kaninchen_haltung/kaninchen_unterkunft/index.html

http://www.kaninchen-helpline.at/kaninchen_haltung/kaninchen_innenhaltung/index.html

http://www.kaninchen-helpline.at/kaninchen_haltung/kaninchen_aussenhaltung/index.html

 

 

 

 

 

 

 

 

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