Teilen:

Konflikt um Schutz des vom Aussterben bedrohten Roten Thunfischs im Mittelmeer eskaliert

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30.06.2010)

Wien, 30.06.2010

Umwelt-Aktivist mit Harpune beschossen und schwer verletzt

Umwelt-Aktivist mit Harpune beschossen und schwer verletzt

Neben dem Walfang wird auch im Bereich des Thunfischfangs ein Artenschutzproblem akut und schwelt ein massiver Interessenkonflikt zwischen Tier- bzw. Umwelt- und ArtenschützerInnen und Thunfischjägern – der inzwischen sogar schon in blutiger Weise eskalierte.

In internationalen Mittelmeergewässern nahe der Insel Malta haben französische Thunfischfänger einen englischen Greenpeace-Aktivisten, der von seinem Schlauchboot gegen den Fang Roter Thunfische (auch bekannt als Blauflossen-Thunfisch) protestieren wollte, gezielt mit einer Harpune beschossen und dabei schwer verletzt.

Der Umwelt-Aktivist habe sich an einer Protestaktion bzw. einem Medienstunt gegen den verantwortungslosen Fang der vom Aussterben bedrohten Blauflossen-Thunfische im Mittelmeer beteiligt, teilte die international weithin anerkannte Umweltorganisation in einer Aussendung mit.

Nach Meldungen der NGO versuchten die Thunfischjäger gewaltsam, die Greenpeace-Aktion zu verhindern. Sie sollen mit an Stöcken befestigten Messern die Schlauchboote der AktivistInnen attackiert und auch mit Signalmunition auf die Personen in dem AktivistInnen-Boot und auf einen Hubschrauber geschossen haben. Ein Aktivist der Umweltschutzorganisation wurde von einem Harpunen-Geschoß ins Bein getroffen und schwer verletzt. Der verletzte wurde in ein Krankenhaus auf Malta gebracht. Die weltbekannte Umwelt-NGO will unverzüglich die Justiz einschalten.

Die Natur- und ArtenschützerInnen von Greenpeace versuchen bereits seit Beginn der Fangsaison Mitte Mai, effektvoll gegen den umstrittenen Thunfischfang zu protestieren. Unter anderem wurden Schiffe am Auslaufen gehindert. „Wir haben die Pflicht, das zu tun, um das Aussterben dieser Art zu verhindern“, kommentierte Emmanuel Buovolo von Greenpeace Frankreich.

Im Laufe der vergangenen 20 Jahre ist die Zahl der erwachsenen Blauflossen-Thunfische nach Angaben von WissenschafterInnen im Mittelmeer um sage und schreibe 80 Prozent bedrohlich gesunken. Die französischen Thunfisch-FängerInnen durften in diesem Jahr bis zum 15.Juni auf Fang gehen. Insgesamt haben 17 Schiffe eine Fangerlaubnis erhalten. Allerdings muss zusätzlich zu dieser „legalen“ aber ökologisch hoch problematischen Dezimierung der akut vom Aussterben bedrohten Thun-Bestände auch mit enormer illegaler und inoffizieller Schwarzfischerei gerechnet werden.

Dazu Ralph Chaloupek vom VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN: „Eine Tiarart – der Rote Thunfisch – steht kurz vor dem Aussterben, kurz vor dem unwiederbringlichen, endgültigen Verschwinden. Und dennoch gibt es Kräfte, die nicht einmal in dieser existentiell bedrohlichen Situation bereit sind, sinnvolle Schutzmaßnahmen zu akzeptieren und Verantwortung für die Erhaltung der Schöpfung bzw. der Natur - in ihren wunderbarsten Ausformungen - zu übernehmen.

Wollen wir wirklich die allerletzten Exemplare einer wunderschönen, majestätischen Fischart als Steak oder Sushi buchstäblich „wegfressen“?

Auch hier sind internationale Gremien gefordert, diesem zynischen Vernichtungs-Raubbau an der Natur Einhalt zu gebieten. Wir KonsumentInnen wiederum sind aufgerufen und haben auch die Möglichkeit und die Macht, durch unser persönliches Kauf- und Konsumverhalten Vorgängen wie diesen den Riegel vorzuschieben! Ob der Rote Thunfisch schon in Kürze von dieser Erde verschwinden und nur mehr als blasse Erinnerung im Naturgeschichte-Lehrbuch oder Naturhistorischen Museum fort existieren wird – es liegt in unserer Hand!“


11.12.2025, Wien/Dänemark

Neues Video zeigt die Schweinehaltung in Österreich ab 2034/2038 am Beispiel Dänemark

Was in Dänemark seit 2015 verpflichtend vorgeschrieben ist, wird in Österreich 2034/2038 neuer – von der Regierung hochgelobter – Mindeststandard: weiterhin ein Vollspaltenboden

10.12.2025, Wien

Tierversuche mit Fischen in Österreich - Teil 3

Der Zebrafisch hat ungewöhnliche Fähigkeiten. Deshalb ist er bei Tierexperimentator:innen sehr begehrt.

10.12.2025, Strem

Gatterjagd: Eine Begehung durch Tierschutz zeigt: auch Jagdgatter Draskovich aktiv

Wie immer, wenn es um den Schutz der Tiere geht, scheinen Gesetze keinen Wert mehr zu haben – das Gatterjagdverbot im Burgenland wird ständig gebrochen!

09.12.2025, Wien

Das war der 9. Österreichische Tierrechtskongress 2025 des VGT

Über 300 Teilnehmer:innen besuchten die viertägige Veranstaltung und sammelten Motivation und neue Impulse für die Tierrechtsarbeit!

04.12.2025, Wien

Fiakerpferd kommt am Heldenplatz zu Sturz

VGT mahnt: Fluchttiere haben im hektischen Stadtverkehr nichts verloren

04.12.2025, Linz

Landesverwaltungsgericht OÖ hebt 30 Genehmigungen zum Singvogelfang auf

Da alle 370 Genehmigungen für den Singvogelfang praktisch gleichlautend sind, sind damit ausnahmslos alle Genehmigungen (wissentlich!) rechtswidrig erstellt worden

03.12.2025, Gattendorf

Treibjagd auf Hasen trotz Myxomatose: Tierschutzkameras lösen Polizei-Großeinsatz aus

Während diese schreckliche, von Menschen absichtlich eingeführte Seuche für Hasen grassiert, vergnügen sich Jäger:innen dennoch beim Abschuss dieser Tiere

03.12.2025, Wien

VGT vor Ministerrat: nach Aufdeckung Hardegg echtes Vollspaltenbodenverbot nötig

Demo „Wann bekommen Schweine endlich Stroh“ am Ballhausplatz – Antrag der Grünen gegen Förderungen für Firlefanz-Vollspaltenboden schon wieder vertagt