Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14.09.2010)
Wien, am 14.09.2010Prof. Sorenson: die meiste Gewalt geht von der Tierindustrie gegen die Tiere aus!
Am 10. September 2010 sprach der kanadische Univ.-Professor in einem überfüllten Hörsaal der Uni Wien
In den USA und in England gibt es eigene Gesetze gegen Tierschutzaktivismus. Ein von der Tierindustrie bezahlter selbsternannter „Experte“ fordert bereits in den österreichischen Medien ähnliche Gesetze. Geht von TierschützerInnen wirklich eine Gefahr aus oder fürchtet die Industrie nur um ihre Profite?
Prof. Sorenson ist Soziologe und hat sich mit diesem Thema professionell auseinandergesetzt. In seinem Vortrag am 10. September vor weit über 100 HörerInnen stellte er sein eindeutiges Ergebnis vor: Die Tierindustrie wurde durch die legitime Kritik seitens der Tierrechtsbewegung so stark unter Druck gesetzt, dass sie ihre Macht und ihr Geld dafür einsetzte, die AktivistInnen in den Augen der Öffentlichkeit und der Politik zu kriminalisieren. So habe die pharmazeutische Industrie in den USA im Jahr 2010 bisher bereits 135 Millionen Dollar und die Agrarindustrie 35 Millionen Dollar nur in das politische Lobbying investiert. Prof. Sorenson zögert auch nicht, die betreffenden Firmen und die von ihnen gekauften PolitikerInnen beim Namen zu nennen.
Tatsächlich, so Prof. Sorenson, habe sich erwiesen, dass Straftaten von Tierschutzseite weit übertrieben werden
Eine Studie von 1993 hat gezeigt, dass von 313 Straftaten zwischen 1977 und 1993 in den USA die große Mehrheit leichter Vandalismus wie z.B. Graffiti betraf. Die zweithäufigste Art von Straftat war die Befreiung von Tieren. Das sei mit dem, was herkömmlich als Terrorismus bezeichnet werde, nicht zu vergleichen. Oft im Gegenteil, so Prof. Sorenson, würde die Befreiung von Tieren aus Massentierhaltungen, Pelzfarmen oder Tierversuchslabors sogar von der Mehrheit der Bevölkerung begrüßt.
In den USA hat die gezielt forcierte Terror-Hysterie solche Ausmaße angenommen, dass 1271 staatliche Organisationen und 1931 private Organisationen mit insgesamt 850.000 MitarbeiterInnen gegründet wurden, die sich mit Anti-Terror Maßnahmen beschäftigen
Allein in der Hauptstadt Washington mussten 33 neue Gebäude geschaffen werden, um diese Bürokratie unterzubringen. Diese Anti-Terror Industrie übertreibt natürlich im eigenen Interesse jede Terrorgefahr und ist sehr leicht dafür zu gewinnen, Personen wie TierschützerInnen als TerroristInnen einzustufen, um ihre Existenz zu rechtfertigen.
In
den USA und in England gibt es bereits
eigene Gesetze gegen Tierschutzaktivismus,
die öffentliche Meinung zum Tier- und
Umweltschutz ist sehr negativ. Das ist
das Ergebnis von fast 20 Jahren Propaganda
durch die Tierindustrie. Prof. Sorenson
beendete seinen Vortrag mit einer Warnung
vor einer ähnlichen Entwicklung in Österreich
und mit dem Aufruf, dass sich die Polizei
lieber mit den tatsächlich gewalttätigen
Praktiken der Tierindustrie, die durch
die Terrorvorwürfe gegen den Tierschutz
kaschiert werden, beschäftigen soll.