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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17.11.2010)

Wien, am 17.11.2010

Gesundheitsminister verleiht Tierschutzpreis an angebliche "kriminelle Organisation"

Besonders belobigt wurden die Erfolge Legebatterieverbot und Pelzausstieg von P&C – laut Justizministerium zentrale Kampagnen einer kriminellen Organisation

Gestern Abend wurde erstmals in Österreich in einer feierlichen Zeremonie in der Orangerie im Schloss Schönbrunn in Wien der Tierschutzpreis verliehen. Der bemerkenswerte Aspekt dabei: unter 200 Nennungen wurden 9 Organisationen nominiert und zum Abend eingeladen, darunter der VGT, RespekTiere und die TierWeGe, deren führende Mitglieder laut Justizministerium und Innenministerium zu einer kriminellen Organisation im Tierschutz gehören sollen und entsprechend Hausdurchsuchungen erleiden mussten. Die steirische Tier-WeGe erhielt tatsächlich einen Preis und ihr Obmann widmeten ihn in seiner Dankesrede unter großem Applaus der Anwesenden den Angeklagten im Tierschutzprozess. Auch der Salzburger Verein RespekTiere wurde mit einem Preis ausgezeichnet, obwohl er noch vor wenigen Wochen ein zweites Mal eine Hausdurchsuchung mitmachen musste.

Zur Nominierung des VGT führte der Gesundheitsminister aus, dass durch dessen Arbeit sehr viele positive Entwicklungen in Sachen Tierschutz von Nutztieren in Österreich erreicht worden seien

Diese Fortschritte würden auch anderen Ländern wie Deutschland als Beispiel dienen. Exemplarisch wurden vom SPÖ-Minister die Abschaffung von Legebatterien in der Eierproduktion und der Ausstieg aus dem Pelzhandel von Peek&Cloppenburg angeführt. Bemerkenswert dabei ist, dass genau diese beiden Kampagnen auf Weisung des ÖVP-Justizministeriums im Strafantrag der Wr. Neustädter Staatsanwaltschaft als zentrale Kampagnen einer kriminellen Organisation im Tierschutz gesehen werden.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: „Alle Menschen, denen Tierschutz am Herzen liegt, und allen voran der mit den Tierschutzagenden befasste SPÖ-Minister Alois Stöger, haben nicht nur längst erkannt, dass es keine kriminelle Organisation im Tierschutz gibt, sondern auch, dass unsere Erfolge, wie das Legebatterieverbot und der Pelzausstieg vieler Firmen, als großer Fortschritt im Sinne der Tiere zu begrüßen sind. Gestern wurden wir dafür sogar von staatlicher Seite belobigt. Die von der ÖVP geleiteten Ministerien für Justiz und Polizei haben dagegen offenbar eine andere Agenda. Sie sehen dieselben Erfolge als Bedrohung der Wirtschaft und versuchen unsere legitimen Kampagnen zu kriminalisieren.“

Und der VGT-Obmann schließt: „Man muss es in aller Deutlichkeit sagen: hinter dieser Vendetta gegen den Tierschutz steht die ÖVP. Während die Mehrheit im Parlament längst eine Reform des in der Tierschutzcausa instrumentalisierten Mafiaparagraphen §278a fordert, mauert einzig die ÖVP, verweigert jede Diskussion und entzieht sich dadurch dem demokratischen Prozess. Die gestrige Verleihung des Tierschutzpreises hat deutlich gezeigt, wie der Tierschutz Österreich in zwei Lager spaltet: die ÖVP-Seite der Tierindustrie gegenüber dem Rest des Landes mit Herz und Hirn.“

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