Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (03.03.2011)
Wien, am 03.03.2011Tierschutzprozess: Richterin kündigt vorzeitiges Ende an
Schlussplädoyers Anfang April, Urteilsverkündung Ende April – alle ZeugInnen der Verteidigung werden nicht gehört
In der heutigen Verhandlung im Tierschutzprozess im Landesgericht Wr. Neustadt ließ die Richterin eine Bombe platzen. Sie werde dieses Verfahren nicht mehr länger weiterführen und möchte es raschest möglich abschließen. Offenbar sollen auch jene Zeugen und Zeuginnen der Anklage, die von der Verteidigung noch nicht befragt worden sind, nicht mehr erneut in den Zeugenstand gerufen werden. Stattdessen werden die polizeilichen Abschlussberichte an verschiedenen Tagen bis 21 Uhr verlesen, auch für die Schlussplädoyers Anfang April sollen die Gerichtstage bis 21 Uhr verlängert werden. Danach gibt es Ende April nur noch die Unteilsverkündung.
Seit Anfang Februar 2011 waren bereits keine PolizeischülerInnen mehr im Gerichtssaal. Heute wurde bekannt gegeben, dass auch die BesucherInnen keine Ausweise mehr vorweisen müssen. Selbst die erhöhte Polizeibewachung wurde abgezogen.
Hauptangeklagter
VGT Obmann DDr. Martin Balluch kommentiert:
„Wir sind sehr erfreut zu hören, dass
dieser Prozess jetzt endlich ein Ende
nehmen wird. Der Spuk mit den PolizeischülerInnen
im Gerichtssaal ist ja schon seit einem
Monat vorbei. Jetzt wo die BesucherInnen
keine Ausweise mehr zeigen müssen kehrt
endlich wieder Normalität ein. Es war
höchst an der Zeit, dass jemand in diesem
absurden Theater eine Notbremse zieht.
Für das Urteil reicht dem Gericht offenbar
die Präsentation der Anklage. Es hat
sich gezeigt: Ein Indizienprozess ohne
jedes Indiz. Dass der Prozess bereits
nach der Anklagepräsentation endet, ohne
dass die Verteidigung ihre Argumente
vorzubringen braucht, sagt wohl alles.“