Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (10.05.2011)
Wien, am 10.05.2011Neue IFES-Studie: 80% für Kastenstandverbot in der Schweinehaltung!
VGT fragt: Warum wird der Willen derart großer Mehrheiten in einer Demokratie nicht sofort Gesetz!?
Momentan wird über ein Verbot sogenannter Kastenstände, also körpergroßer Käfige für 300.000 Zuchtsauen in Österreich, heiß diskutiert. Eine neue Studie des renommierten Instituts für empirische Sozialforschung IFES belegt jetzt, dass eine große Mehrheit von 80% der ÖsterreicherInnen ein absolutes Verbot dieser Kastenstände wünscht. Insbesondere Frauen (86%) und Menschen mit Matura (87%) sprachen sich für diese Tierschutzmaßnahme aus. Der Verein Gegen Tierfabriken fordert, dass die Regierung endlich auf die große Mehrheit ihrer BürgerInnen hört und die industriellen Tierfabriken eindämmt.
Ergebnis in Tabellenansicht: http://www.vgt.at/presse/news/2011/20110510IFES_4.pdf
Im Detail besagt die IFES-Studie, dass 63% der Menschen in Österreich ein sofortiges Verbot wollen, 13% mit einer längeren Übergangsfrist, 9% würden sich mit dem Kompromiss des Gesundheitsministeriums abfinden (1 Monat Kastenstand pro Jahr) und nur 8% sind dafür, dass Kastenstände weiterhin unverändert erlaubt bleiben.
Ergebnis in Tabellenansicht: http://www.vgt.at/presse/news/2011/20110510IFES_3.pdf
Die Menschen sind auch bereit, dafür mehr Geld beim Kauf von Schweinefleisch auszugeben:
- 11% bis zu 10 Cent pro kg
- 25% bis zu 50 Cent pro kg
- 28% bis zu €1 pro kg
- 17% bis zu €2 pro kg
- 13% würden nicht mehr bezahlen
Ergebnis in Tabellenansicht: http://www.vgt.at/presse/news/2011/20110510IFES_7.pdf
Bei der Frage der betäubungslosen Kastration von Ferkeln ist die Mehrheit noch größer. Momentan dürfen männliche Ferkel in den ersten 7 Lebenstagen ohne jede Betäubung oder Schmerzbehandlung von Laien kastriert werden. Aber
- 84% wollen ein Verbot der betäubungslosen Kastration
- 11% wollen kein solches Verbot
Ergebnis in Tabellenansicht: http://www.vgt.at/presse/news/2011/20110510IFES_5.pdf
VGT-Obmann
DDr. Martin Balluch kommentiert: „Wir
finden immer wieder dramatische Mehrheiten,
wenn es um Aspekte der tierindustriellen
Haltung geht. In welchen anderen politischen
Fragen ist die Bevölkerung derart festgelegt,
und trotzdem gibt es keine Anzeichen,
dass die Politik darauf reagiert! Genau
vor diesen Mehrheiten fürchtet sich die
Tierindustrie und deswegen hat sie durch
den Tierschutzprozess versucht, den VGT
als Sprachrohr dieser Mehrheit mundtot
zu machen. Aber wir leben in einer Demokratie,
in der die Macht vom Volk ausgeht. Der
VGT fordert daher die Verantwortlichen
in diesem Land auf, die Kastenstände
für Zuchtsauen und die betäubungslose
Kastration der Ferkel ausnahmslos zu
verbieten!“