Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.06.2011)
Wien, am 29.06.2011Fakten und Zahlen zur Schweinehaltung und Kastenstandproblematik
Seit 1995 mussten 73% der österreichischen Schweinebauern zusperren - wen vertritt die Landwirtschaftskammer eigentlich?
Graphiken, Fakten und Zahlen zur Schweinehaltung und speziell zur Kastenstandhaltung und Ferkelverluste finden Sie hier: http://www.vgt.at/FaktenKastenstand
Die
Entwicklung der Landwirtschaft zeigt
europaweit das gleiche Phänomen: die
kleinen Betriebe müssen zusperren, weil
sie dem immer größer werdenden Leistungsdruck
nicht gewachsen sind, über bleiben immer
weniger immer größere Betriebe.
Gab es im Jahr 1995 noch über 112.000
schweinehaltende Betriebe mit durchschnittlich
37 Schweinen, so waren es im Jahr 2010
nur noch 30.805, diese hatten bereits
im Durchschnitt über 100 Schweine.
Diese Entwicklung lässt sich nicht schönreden und wird auch für die kommenden Jahre prognostiziert
Laut einer aktuellen ORF Meldung aus der Steiermark kündigt der Chef von Styriabrid Raimund Tschiggerl an, dass angesichts der aktuellen internationalen Schweinefleischpreise allein in diesem Jahr 30% der österreichischen Schweinebauern dem internationelaen wirtschaftlichen Druck nicht standhalten und schließen werden. Diese Entwicklung passiert nun hier in Österreich ohne Tierschutzstandards für Schweine. Und trotz dieser alarmierenden Tatsachen versucht die Landwirtschaftskammer mit aller Vehemenz den Eindruck zu erwecken, dass der Verordnungsentwurf des Gesundheitsminister Stöger für ein Bauernsterben verantwortlich sein wird.
Fakten, Zahlen und Statistiken sprechen eine andere Sprache!
Als Beispiel kann hier die Legehennen-Industrie hergenommen werden: Die Anzahl der Legehennen-Betriebe hat im selben Zeitraum um 17% zugenommen (2005: 1500; 2010: 1757). Der wesentliche Unterschied der beiden Branchen: Während Österreich im Bereich der Legehennen-Haltung entschieden hat, die Käfighaltung zu verbieten, also eigene Wege zu gehen und gegenüber den großen EU-Erzeugerländern durch höhere Tierschutzstandards Profil zu zeigen, wurde im Bereich der Schweine-Haltung auf Billigproduktion gesetzt. Der Versuch andere Länder durch möglichst niedrige Tierschutzstandards zu übertrumpfen, führte dazu, dass sich - wenn überhaupt - nur die großen Betriebe durchsetzen konnten, während die kleinen Bauern auf der Strecke blieben und bleiben.