Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13.09.2011)
Wien, am 13.09.2011Tierschutzblockade des Landwirtschaftsministeriums bereits 27 Stunden!
Entgegen anderslautender Berichte konnte die Polizei gestern abend die Blockade nicht auflösen, 8 TierschützerInnen sind noch immer in 4 Eingangstore gekettet
So leicht lassen sie sich nicht vertreiben. Trotz Großaufgebot der WEGA gestern sind jetzt, nach 27 Stunden, noch immer 8 TierschützerInnen an 4 Eingangstore gekettet und versperren damit den ringseitigen Zugang zum Landwirtschaftsministerium. Die Polizei bewachte die ganze Nacht die Umgebung der AktivistInnen mit Absperrgittern. Doch Unterstützung kam von unerwarteter Seite: Mitarbeiterinnen des Ministeriums warteten mit einem reichhaltigen - vegetarischen - Frühstück auf, die Grüne Tierschutzsprecherin Christiane Brunner brachte in der Früh Kaffee. Es konnte beobachtet werden, dass die freundlichen Ministeriumsangestellten nach ihrem Kontakt zu den TierschützerInnen von Verantwortlichen des Ministeriums zur Rede gestellt wurden.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch ist ebenfalls bereits 27 Stunden vor Ort: "Wir sind und bleiben hier, weil wir die große Mehrheit der Menschen im Land hinter uns wissen. Die vielen Sympathiebekundungen von PassantInnen sprechen eine deutliche Sprache, ebenso wie die Freundlichkeit sogar von Angestellten des Ministeriums, die volles Verständnis für unsere Position haben. Landwirtschaftsminister Berlakovich braucht nicht glauben, dass sein Totschweigen die Lösung des Problems ist. Außer einem einzigen Gespräch mit Gesundheitsminister Stöger Ende Juli 2011, bei dem er lediglich die Vorgaben der Schweineindustrie weitergab und keinerlei eigene Meinung äußerte, hat Berlakovich die Causa - immerhin geht es laut Volksanwaltschaft um einen Bruch der Verfassung - völlig ignoriert. Das ist eines Ministers unwürdig. Das Gesundheitsministerium bestätigte erneut, dass es bisher keinen einzigen ernsthaften Vorschlag zur Einschränkung der Kastenstandhaltung im Abferkelgitter seitens der Landwirtschaft gegeben hat. Solange Berlakovich dazu nicht bereit ist, werden wir nicht gehen. Selbst ein Großeinsatz der WEGA konnte uns bisher nicht vertreiben. Der Landwirtschaftsminister muss sich auf einen heißen Herbst einstellen, sollte er weiter die Mehrheit im Land zum Narren halten, die Verfassung ignorieren und die Ergebnisse der Nutztierwissenschaft, dass die freie Buchtenhaltung ohne Kastenstand viel tierfreundlicher ist, aus propagandistischen Gründen ins Gegenteil verkehren."