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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (10.10.2011)

Wien, am 10.10.2011

Der Animal Liberation Workshop (ALW) in Innsbruck

Mit dem ALW in Innsbruck begann die diesjährige Saison der österreichweiten Animal Liberation Workshops mit einer gelungenen und höchst motivierenden Veranstaltung

Der zweitätige Workshop fand dieses Jahr in Innsbruck erstmals im politischen, selbst verwalteten Cafe Decentral statt.
Am Programm stand beispielsweise ein Überblick über die Erfolge, welche die Tierrechtsbewegung in Österreich bereits verbuchen konnte, sowie natürlich auch über aktuelle Kampagnen. So befindet sich ja die zur Zeit laufende Kampagne gegen die tierquälerische Schweine-Kastenstandhaltung in einer sehr entscheidenden Phase und die Kampagne gegen den blutigen Tierpelzverkauf des Kleider Bauer Konzerns geht auch in Tirol bereits ins sechste Jahr.

Dennoch zeigen sich die engagierten Tiroler Aktivist_Innen kein bisschen müde und unterstützen auch immer wieder bundesweite Großaktionen wie zum Beispiel die Blockade des Landwirtschaftsministeriums bezüglich der oben erwähnten lebensfeindlichen Kastenstandhaltung von Schweinen, oder ganz aktuell das Megaevent Tierschutzlauf.

Am Samstag fand außerdem ein sehr emotionaler und entschlossener Protestmarsch durch die Innsbrucker Innenstadt statt

Mit der für Innsbrucker Demos typischen kraftvoll-rhythmischen Trommeluntermalung wurden Sprüche gegen Tierpelzverkauf, sogenannte "Fleischproduktion", wie auch gegen Repression und für Meinungsfreiheit gerufen: "animal liberation - human rights, one struggle, one fight!"

Vor Geschäften, welche sich durch besonders offensichtliche und grausame Tierausbeutung profilieren, wurden kurze Stopps gemacht, wo den Verantwortlichen mitunter sehr deutlich und laut die grausamen Fakten und Folgen ignoranter Geschäftspraktiken vorgehalten wurden. Einige, speziell jüngere Personen, schlossen sich spontan dem Demozug an und verbrachten den Abend interessiert und motiviert am ALW im Cafe Decentral. Dort wurden im Besonderen für alle Neulinge die Demo und die Erlebnisse und Empfindungen dabei reflektiert.

Wie laut und entschlossen soll und kann eine derartige Versammlung sein?

Wer und was soll unmittelbar oder auf lange Sicht erreicht werden und welche Rolle spielt bei alledem noch die durchwegs legitime Manifestation des Zorns der einzelnen Teilnehmer_In auf die Verantwortlichen dieses schier unvorstellbaren und unbeschreiblichen Tierleids?

    • Jede_R kann und soll in seinen/ihren Möglichkeiten aktiv sein und Widerstand gegen diese unsäglichen Ungerechtigkeiten leisten
    • Wer den Wunsch hat, Ärger und Zorn deutlich zu machen, soll das ebenso tun können, wie Personen, die bei aller Grausamkeit und milliardenfachem Mord am
      fühlenden Mitwesen sachlich bleiben und lediglich informieren wollen

Eine Widerstandsbewegung, wie sie die Tierrechtsbewegung ohne jeden Zweifel ist, lebt vor allem durch ihre Vielfalt

Eine Vielfalt der Aktionsformen, Aktivist_Innen und Herangehensweisen. So beeindruckte auch die Demo anlässlich des ALW, aber auch die gesamte Veranstaltung wie immer durch eine bunte Mischung durch nahezu alle Altersstufen, Bildungsschichten und verschiedenen Sichtweisen.

Am Sonntag wurden verschiedene Beispiele für bundesweite Kampagnen genauer beschrieben und regionale Tierrechts- und Tierschutzgruppen aus Tirol vorgestellt

Die Tiroler VGT-Gruppe, das engagierte Kollektiv MegA (Menschen Gegen Ausbeutung), Tierschutz Aktiv Tirol (TAT), die politische Straßentheatergruppe Ein-Aus, sowie die neueste Initiative in Innsbruck, die universitäre Tierrechtsgruppe LIFE (Life Is For Everyone). Die Gruppen stellten ihre Arbeit vor und veranschaulichten ihre Tätigkeitsbereiche. Der Koordinator der Innsbrucker Demos gegen den Pelzverkauf des Kleider Bauer Konzerns gab einen Überblick über Pelzkampagnen im Allgemeinen und die Aktivitäten in Innsbruck im Besonderen.

Natürlich war auch die unsägliche Repression gegen die Tierrechtsbewegung in Österreich nach wie vor ein Thema

So wurde einerseits durch die Anwesenheit von gleich drei Aktivisten, welche 2008 gefangen gehalten wurden und nach einem 14-monatigen Prozess heuer im Frühling in allen Punkten freigesprochen wurden, deutlich, dass sich diese keinesfalls einschüchtern lassen. Der ehemals Erstbeschuldigte DDr. Martin Balluch referierte über die Kastenstandkampagne, der ehemals Viertbeschuldigte und Aktionskoordinator für Tirol, Chris Moser sprach über die Pelzkampagne und der ehemals Fünftbeschuldigte DI Elmar Völkl gab einen Überblick über die Kampagne gegen die Jagd und beleuchte Argumente für ein veganes Leben bezüglich Ernährung und Klimaschutz.
Andererseits wurde auch dieses Jahr ein Augenmerk auf den Umgang mit Polizei und Behörden, Kundgebungsanzeigen und Aktionen des zivilen Ungehorsams gelegt. Verschiedene Aktionsformen wurden besprochen, mit Filmen veranschaulicht und diskutiert.

Innsbrucker Aktivist_Innen des MegA-Kollektivs sorgten für repräsentative vegane Verköstigung an beiden Workshoptagen und verwöhnten
die Teilnehmer_Innen mit Reis und Brokkolisauce, frittierten Sojaschnitzeln, Knödeln, gebratenem Topinambur, Lasagne, Kuchen, Torten und Muffins.

Danke für die die viele Arbeit und die leckeren Speisen - für alle, die das immer noch nicht wissen: VEGAN ist köstlich!!!!

Das durchaus arbeitsreiche und informationsschwere Wochenende begeisterte viele Neuaktivist_Innen, aber auch Personen, die schon länger im Tierrechtsbereich aktiv und tätig sind.

Danke an die regionalen Aktivist_Innen vor Ort, danke an das Decentral-Kollektiv und danke an die Organisator_Innen und die Referent_Innen vom VGT.

Die weiteren Termine der österreichweiten ALWs:

    • Wien: 15. - 16. Oktober, WUK, Währingerstrasse 59
    • Klagenfurt: 23. Oktober, - Ort noch nicht ganz fix!
    • Graz: 5. - 6. November, Spektral, Ledkai 45
    • Linz: 12. - 13. November, Haus der Frau, Volksgartenstrasse
    • Dornbirn: 19. November, AHA Dornbirn, Poststraße 1

Weitere Informationen: http://www.animal-liberation.at

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