Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.10.2011)
Wien, am 20.10.2011Berlakovich-Vortrag an BOKU-Wien unterbrochen
Tierschutz-AktivistInnen machen beim Ökosozialen-Forum auf die gesetzwidrige Kastenstandhaltung von Zuchtsauen aufmerksam
Am 18. Oktober sollte Landwirtschaftsminister Berlakovich zum Thema „Wo Land Wert schafft“ in der Wiener Universität für Bodenkultur (BOKU) sprechen – um Werte ging es auch den AktivistInnen, die ihn an seine Verantwortung den Tieren gegenüber erinnerten. Nach einer inspirierenden Rede des Inhabers der Firma Sonnentor, Johannes Gutman, der durch sein innovatives Geschäftsmodell mit Werten wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein Überleben vieler LandwirtInnen sichern konnte, kam Minister Berlakovich an die Reihe. Gegen Ende seiner Rede kamen AktivistInnen mit Transparenten und Bildern zum Podium. Ihr Protest richtete sich gegen die tierquälerische Haltungsform der Kastenstände, die Minister Berlakovich zu verantworten hat. Den 200 Gästen erklärten sie die grausamen Zustände in Österreichs Schweinefabriken und forderten den Minister auf, eine verbesserte Haltung als Chance für die Zukunft der LandwirtInnen zu erkennen und sich damit von der, vom Landwirtschaftsministerium propagierten Konkurrenz aus dem Ausland abgrenzen zu können.
Das Publikum honorierte den Einsatz der AktivistInnen mit Applaus
Auf Bitte des Veranstalters falteten nach einigen Minuten die TierschützerInnen ihre Transparente zusammen und verließen den Podiumsbereich. Minister Berlakovich versuchte hingegen mit seinem immer wiederkehrenden Gegenargument, dass es keine praktikablen Alternativen zu Abferkelgitter und Kastenstand gäbe, die Argumente der TierschützerInnen zu entkräften. Er betonte auch ein weiteres Mal, dass derzeit Gespräche für eine Lösung stattfinden würden. Mit dem Gesundheitsministerium können diese allerdings nicht geführt worden sein, weil sonst wüsste dieses Ministerium davon.
Von Seiten des Tierschutzes mutet sein Verhalten viel eher wie eine Hinhaltetaktik an, um das Problem noch viele Jahre zu verschleppen. 80% der österreichischen Bevölkerung sind klar gegen die Kastenstandhaltung und werden nicht hinnehmen, dass Tausende Schweine in vollkommener Bewegungslosigkeit leiden müssen.