Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (02.11.2011)
Wien, am 02.11.2011JETZT: 4 TierschützerInnen hängen an Fassade des Landwirtschaftsministeriums
VGT protestiert damit gegen die seit bald 9 Monaten andauernde Blockadepolitik von Schweine-Kastenstand-Minister Berlakovich
Um 6 Uhr früh erkletterten 2 wagemutige AktivistInnen die Außenfassade des Landwirtschaftsministeriums im Stubenring 1, 1010 Wien, und befestigten in 10 m Höhe über dem Eingangstor ein über 14 m langes Transparent mit der Aufschrift „Schweine leiden im Kastenstand! Berlakovich schaut weg!“. Zwei weitere AktivistInnen kletterten auf den Balkon in 13 m Höhe und seilten sich daran ab. Auch sie haben ein Transparent montiert: „Herr Berlakovich, Schweinekastenstände sind rechtswidrige Tierquälerei!“.
Diese Aktion ist ein weiterer Höhepunkt der intensiven Tierschutzkampagne gegen die Kastenstandhaltung von Mutterschweinen. Im September 2010 hatte die Volksanwaltschaft erkannt, dass die Kastenstandhaltung tierschutzgesetz- und damit verfassungswidrig ist. Anfang März 2011 wollte der zuständige Gesundheitsminister Stöger eine Verordnungsänderung erlassen, die die Kastenstandhaltung auf 43 Tage pro Jahr reduziert hätte. Trotz klarer Aussagen der Nutztierwissenschaft, dass Kastenstände Tierquälerei sind und funktionierende Alternativen existieren – in Schweden, Norwegen und der Schweiz sowie in der Biohaltung in Österreich sind Kastenstände verboten – stellte sich Landwirtschaftsminister Berlakovich quer. Bis heute, fast 9 Monate später, betreibt er eine Blockadepolitik. Deshalb protestieren TierschützerInnen landauf landab seit Anfang September bei allen öffentlichen Auftritten von Berlakovich. Die heutige Aktion stellt einen weiteren Höhepunkt dieser Kampagne gegen die Blockadepolitik des Landwirtschaftsministers dar.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch: „Einer IFES-Umfrage zufolge sind 80% der Menschen in Österreich für ein Kastenstandverbot. Doch Landwirtschaftsminister Berlakovich stehen die Lobbyisten der Tierindustrie näher, als die Mehrheit im Volk. Wenn er glaubt, mit seiner Vogelstraußpolitik durchzukommen, hat er sich getäuscht. Seit Anfang September wurden seine öffentlichen Auftritte bereits über 30 Mal von Tierschutzprotesten unterbrochen. Herr Minister, Demokratie besteht aus Diskussion und Kompromiss, nicht aus Blockade und Diskussionsverweigerung! Wir werden nicht weggehen, bis sich die Mehrheit im Land durchgesetzt hat – und wenn das bis zur nächsten Nationalratswahl dauern sollte!“